»Es ist eine ausgezeichnete, einfühlsame Dokumentation über eine der bedeutendsten bildenden Künstlerinnen der Sinti und Roma: eine inspirierende Begegnung mit einem Genie, einer Überlebenden des Holocaust, die unvorstellbare Schrecken erlebt hat.«
Damian James Le Bas
Synopse
Eine der zentralen Figuren der Roma und Sinti in Österreich (wenn nicht in ganz Mitteleuropa) und der Emanzipationsbewegung der Roma und Sinti ist zweifelsohne Ceija Stojka, eine berühmte Malerin und Überlebende des Holocaust. Vor nicht allzu langer Zeit, im Jahr 2015, gab es eine Ausstellung verschiedener Installationen im Wien Museum (»Romane Thana. Orte der Roma und Sinti«), von denen viele mit der Künstlerfamilie Stojka verbunden waren – eine Familie, deren Mitglieder (vornehmlich berühmte Musiker_innen) sehr einflussreich für die Emanzipation der Roma und Sinti sind.
Das von Karin Berger geschaffene Porträt »Ceija Stojka« (Österreich, 1999) zeigt die Verbindungen der Familienmitglieder zueinander auf und enthüllt dadurch die Grundbausteine ihrer Identität. Die Filmmacherin selbst steht der Roma-Community und der Person Ceija Stojka sehr nahe. Der Film enthält Interviews, die aber im privaten Umfeld aufgezeichnet wurden. Durch das Verfolgen des Alltagslebens der Protagonist_innen wird aufgezeigt, wie man mit traumatischen Erinnerungen lange nach Pharrajimos (Roma-Holocaust) umgehen kann und muss. Obwohl der Film die Leiden der Sinti und Roma während des Zweiten Weltkrieges darstellt, sind die Rückblicke in Familientreffen eingebettet, sodass auch die Traditionen mit im Fokus stehen.
Archivmaterial jeglicher Art (Fotografien zur Forschung an rassischer Säuberung während des Zweiten Weltkrieges und private Aufnahmen aus der Zeit des Aufbaus in den 1960er und 1970er Jahren) zeigt den langen Prozess der Rekonstruktion der eigenen Identität. Der Film stellt dem Publikum die herausragende Persönlichkeit und das künstlerische Œuvre von Ceija Stojka vor, die die Malerei als eigenes Ausdrucksmittel, als Quelle der Lebensfreude und als Therapie nutzt. Auf diese Art kann der Film zukünftige Generationen inspirieren, Diskriminierungen und Ängste zu überwinden.
Rezeption
Festivals and press responses http://www.karinberger.at/filme/ceija-stojka.htm
Nyon, Wien-Viennale, Hof, Diagonale, Thessaloniki, Belgrad, Melbourne, London, Tel Aviv
http://www.lafriche.org/fr/agenda/ceija-stojka-portrait-d-une-romni-668