Ein ungarischer Rom als Freiwilliger in der Roten Armee
Vasilij Andreevič Terpak (1926–1945) war ein ungarischer Rom aus dem transkarpatischen Raum, der bis 1939 zur Tschechoslowakei gehört hatte und heute ein Teil der Ukraine ist. Im Laufe des Krieges unterstützte er zunächst antifaschistische Partisanen. Als die Rote Armee 1944 den Transkarpatenraum eroberte, trat er ihr als Freiwilliger bei. Sein Brief an seine Mutter Pelageja Andreevna Cubera ist vom Stolz über die militärischen Erfolge der sowjetischen Truppen gegen die Wehrmacht und der Erwartung des baldigen Sieges geprägt. Zugleich jedoch macht sich der neunzehnjährige Soldat Sorgen um seine Mutter, die im Karpatenraum in ständiger Gefahr lebt.
Das Ende des Krieges erlebte Vasilij Terpak nicht mehr. Im April 1945 wurde er nach Kampfhandlungen für vermisst erklärt. Möglicherweise starb er in der Schlacht um die Seelower Höhen vom 16. bis 19. April 1945. In der Nähe der brandenburgischen Stadt Seelow werden bis heute regelmäßig sterbliche Überreste vermisster deutscher und sowjetischer Soldaten geborgen.
Auf dem hier gezeigten Dokument ist zu erkennen, dass der letzte Satz im Original noch weitergeht, doch es fehlt heute die letzte Zeile am unteren Rand. Die Rückseite des Briefes war, abgesehen von der Adresse, nicht beschriftet.