Die Abwesenheit der Minderheitensprache Romani in den Printmedien ist ein Grund für die Unsichtbarkeit der Kultur der Roma und Sinti. Indem wir die Funktionsweise von Medien wie Zeitungen, Zeitschriften und Plakaten verändern, tragen wir dem ungesicherten Status der Roma- und Sinti-Minderheit Rechnung, die der globalen Medienproduktion ausgesetzt ist.
Die Arbeit »Estetika Walk« möchte den fossilierten Bildern der Roma und Sinti in der schweizerischen und den europäischen Gesellschaften mittels einer Vielfalt von Verkörperungen entgegenwirken. Flüssig zu werden ist hier das Ziel. Es steht für die Anerkennung des Roma-und-Sinti-Subtexts, der sich durch alle Ebenen der Gesellschaft zieht.
»Estetika Walk« ist eine Performance für den Laufsteg. Tragbare Kunst, hergestellt aus Printmedien wie Zeitungen, Zeitschriften und Plakaten, wird zu kreativen, fragilen Kleidungsstücken, vorgeführt von zehn Models. »Estetika Walk« möchte Kräfte des Wandels mobilisieren in einem Geist von »Kleidsame Minderheit – kleidsame Roma«.
Die Stücke wurden aus Materialien angefertigt, die ihre ursprüngliche Funktion und Bedeutung eingebüßt hatten. Durch diesen Akt der Verkörperung und Wiederaneignung wurde die Sprache Romani transformiert und zur Sichtbarkeit gebracht.