In der Prager Nationalgalerie befindet sich die Zeichnung eines oberrheinischen Meisters, die vier Figuren darstellt, mit der Aufschrift »Zigeuner – Heiden – Türken«. Im 15. Jahrhundert kamen Roma über Griechenland und den Balkan nach Mittel- und Westeuropa. Zuvor waren sie, nachdem sie ihr Herkunftsland Indien verlassen hatten, nach Nahost und Kleinasien, also auch in die Türkei migriert. Genannt wurden sie »Zigeuner«, »Zingar«, »Tsigan« etc. In manchen Fällen schockierten diese Neuankömmlinge in Europa die Einheimischen mit ihren »unzüchtigen Kleidern«. Der Beschreibung dieser Kleidung in zeitgenössischen Chroniken entspricht eine Frau auf der Zeichnung. Aber sind die anderen drei Figuren der Gruppe Türken? Warum nannte der Maler sie »Zigeuner – Heiden – Türken«? Der kulturgeschichtliche Hintergrund der Zeichnung hilft, die Szene zu verstehen. Auch finden wir Verbindungen zu anderen Illustrationen aus der Zeit, vor allem zu dem berühmten Reisebuch Peregrinatio in terram sanctam von Bernhard von Breydenbach aus dem Jahr 1486. Ziehen wir noch weitere Roma-Darstellungen aus dem 15. Jahrhundert vergleichend heran, können wir eine Antwort vorschlagen.
Lecture by Alena Volrábová: Gypsies – Pagans – Turks. The Cultural–Historical Background of a Drawing
Zusammenfassung
Details
Land
Produktion
3. April 2017
Credits
- Torda Turcsány (Kameramann/Kamerafrau)
- Torda Turcsány (Schnitt (Filmbearbeitung))
Mitwirkende
Typ
audiovisual
Kategorie
Non Fiction
Objektnummer
vis_00059