Der Vortrag widmet sich der Geschichte der Künstlerkolonie im ungarischen Szolnok und zielt auf eine kritische Prüfung ihrer kulturellen Hinterlassenschaften ab. Er soll nicht nur die Entwicklung der spezifischen Ikonografie des Roma-Themas nachzeichnen – mit anderen Worten die Arten, wie europäische Künstler_innen ihre Roma-Motive nutzten und darstellten –, sondern auch deren Bedeutung vergegenwärtigen, sie zum Leben erwecken und ihre Wirkung fassbar machen.
Der Vortrag behandelt das Leben der Roma in Szolnok, die dort jahrzehntelang den Künstler_innen als Modelle dienten, und er soll damit den Roma ihre Eigenständigkeit, ihre Subjektivität und ihre Namen zurückgeben. Er will die Geschichte der Künstlerkolonie nicht nur durch die Analyse ihrer Gemälde ergründen, sondern sie zugleich anhand der Erfahrungen der Roma erzählen. Auf diese Weise möchte ich beim Blick auf die Bilder von den Roma eine kritische Perspektive einnehmen und ihre Inhalte analysieren, aber auch die Intentionen, mit denen die Bilder komponiert, die Arten, wie die Motive wiedergegeben werden, und weitere Einzelaspekte.