»Narcissus«, Performance für die Kamera, Dauer 1:38 min.
Eine Reflexion des pathologischen Narzissmus als Symptom unserer Zeit, mittels einer schlichten Geste, die zum Klischee geworden ist. An die Stelle des Spiegels aus dem Mythos tritt sein heutiges Äquivalent, die Kamera.
Dekonstruktion des Helden-Egos: In diesem Video blicke ich in die Kamera, während ich mein Spiegelbild im Fenster sehe. Ich kann also zugleich in die Linse und mir selbst in die Augen schauen – und der/die Betrachtende schaut mir dabei ebenfalls in die Augen.
Durch die intimste Geste des eitlen Egos stelle ich mich bloß. Gespiegelt im Fenster erscheinen das Innere (das Zimmer) und das Äußere als meine eigenen innerlichen und äußerlichen Zustände, mit der Wirklichkeit verbunden. Bei der Geste, jemandem in die Augen zu blicken, spielt die Stille eine wichtige Rolle: der innerliche Klang des Blinzelns und seine Kollision mit den Außenräumen.