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Österreichische Lyrik - und kein Wort Deutsch : Zeitgenössische Dichtung der Minoritäten

Two poems: "Jenische Reminiszenzen", "Jenisches Liebesgedicht"

Romedius Mungenast | Two poems: "Jenische Reminiszenzen", "Jenisches Liebesgedicht" | Gedicht | lit_00564

Rights held by: Romedius Mungenast | Licensed by: Dr. Andrea Weißkopf-Mungenast | Licensed under: CC-BY-NC-ND 4.0 International | Provided by: Haymon – Publishing House (Innsbruck/Austria)

Romedius Mungenast | Two poems: "Jenische Reminiszenzen", "Jenisches Liebesgedicht" | Gedicht | lit_00564 Rights held by: Romedius Mungenast | Licensed by: Dr. Andrea Weißkopf-Mungenast | Licensed under: CC-BY-NC-ND 4.0 International | Provided by: Haymon – Publishing House (Innsbruck/Austria)

Credits

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Kontextualisierung

Allgemein schildern Romedius Mungenasts Gedichte die ernüchternde Realität des Aufwachsens in einer Familie von Jenischen in Armut und Unsicherheit. Das Bild des alkoholisierten Vaters, der seine Frau verprügelt und gewalttätig bedroht, zieht sich durch die Gedichte. Im Gegensatz dazu arbeitet die Mutter schwer als Korbverkäuferin, um die Familie zu ernähren, wird aber dafür lediglich mit den Schulden, die ihr Mann in der Kneipe angehäuft hat, und mit seiner häuslichen Gewalt konfrontiert. In den Gedichten kommt etwas Hilfe seitens der Kirche, wenn der Junge neue Kleidung und Schuhe vom Pfarrer beziehungsweise Brot, Kaffee und Geld erhält. Der Bürgermeister gibt nichts und handelt nicht, die anderen Dorfbewohner_innen schwärzen die Familie entweder an oder schweigen.

Die unterschiedlichen Erzählperspektiven, die die erste sowie die dritte Person und dialogische Interaktionen einschließen, spiegeln den Generationenwechsel und die gespannten Umgänge zwischen den Jenischen und den Nicht-Jenischen wider. Während letztlich aus allen Kindern in den »Jenischen Reminiszenzen« etwas wird, stirbt ihr Vater in einem »Irrenhaus« und die Mutter im Bett. Der Tod der Eltern zieht den Verlust der jenischen Sprache nach sich und lässt daher nur Erinnerungen wach werden.

Im »Jenischem Liebesgedicht« stehen ein jenischer Junge und eine nicht-jenische Bauerntochter in ihrem Wunsch, einander zu heiraten, dem Widerstand ihrer beider Familien gegenüber. Der einzige Ausweg für das Paar ist, sich irgendwo anders ein eigenes Leben zu schaffen und nie wieder zurückzukehren.

Quelle der Textproben

Nitsche, Gerald (ed.). 1990. »Österreichische Lyrik und kein Wort Deutsch. Zeitgenössische Dichtung der Minoritäten«. Innsbruck: Haymon Verlag, pp. 27–29; 34.

Lorely French (2018)

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Autor_innen
Bibliographische Ebene
Articles
Typ
Sprache
Objektnummer
lit_00564

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