Aladár Horváth ist ein ungarischer Menschenrechts- und Bürgerrechtsaktivist und Politiker. 1964 in Miskolc geboren, zählt er zu den Hauptakteur_innen der Roma-Bürgerrechtsbewegung in Ungarn.
1987 schloss er sein Studium als Lehrer und Sozialarbeiter am Lehrerseminar in Sárospatak ab. 1988 begann er, sich als Bürgerrechtler zu engagieren, als er den Vorsitz des Anti-Ghetto-Komitees in Miskolc übernahm. Ab 1989 war er Ortsvorsitzender der Roma-Organisation Phralipe in Miskolc. Von 1991 bis 1994 – und erneut seit 2016 – amtierte er als Präsident des Ungarischen Roma-Parlaments.
Nach den ersten freien Wahlen saß er von 1990 bis 1994 als Abgeordneter der Bunds Freier Demokraten – Liberale Partei Ungarns (SZDSZ) im ungarischen Parlament. Während seines Mandats war er 1990 bis 1993 Mitglied im Komitee für Menschenrechte, Minderheiten und religiöse Angelegenheiten.
Danach gründete er 1994 die »Roma Civil Rights Foundation« (›Stiftung Roma-Bürgerrechte‹), deren Vorsitz er bis zu ihrer Schließung 2010 innehatte. Als Teile der Stiftung gründete er zwei weitere Bürgerrechtsinstitutionen: das Roma-Pressezentrum und »Romaversitas«, ein
Förderprogramm für Rom_nja in Gymnasial- und Hochschulbildung. Beide bestehen heute als unabhängige zivilgesellschaftliche Organisationen fort.
Aladár Horváth war als sozialpolitischer Berater für die Regierungen von Peter Medgyessi (2002–2004) und Ferenc Gyurcsány (2004–2006) tätig. Für kurze Zeit (drei Monate) war er 2003 Präsident der Nationalen Roma-Selbstverwaltung. 2013 wurde er Mitglied und Sprecher der »Magyarorszagi Cigany Part« (›Ungarische Zigeunerpartei‹, MCP), erlangte aber bei den Parlamentswahlen 2014 keinen Abgeordnetensitz.