Jenő Zsigó wurde 1952 in Nyirbátor im Nordosten Ungarns geboren. Er zählt zu den ideologischen Köpfen der Roma-Bürgerrechtsbewegung in Ungarn. Anfangs arbeitete er in Budapest als Mechaniker und studierte parallel Musik, um Jazz-Schlagzeuger zu werden. Seit 1975 arbeitet er mit den Hauptakteur_innen der Bürgerrechtsbewegung zusammen.

1986 übernahm er die Leitung des Zentrums zur Unterstützung von Roma-Familien im 16. Distrikt Budapests. 1987 war er Gründungsdirektor des »Soziokulturellen und Methodologischen Instituts der Zigeuner in Budapest« (CSZMMK), das später in »Romano Kher« umbenannt wurde. Er leitete das Institut bis 2010.

Bereits 1984 hatte er die Roma-Folkband Ando Drom gegründet und blieb 30 Jahre lang ihr Frontmann. Er zählte zu den Gründer_innen der Roma-Organisation Phralipe (1989). 1990 rief er das Ungarische Roma-Parlament ins Leben und hatte von 1994 bis 2016 dessen Vorsitz inne.

2008/09 gehörte er dem Roma-Integrationsrat und dem Integrations- und Beobachtungskomitee der Rom_nja an. Von 2002 bis 2006 stand er der Selbstverwaltung der Roma-Minderheit in Budapest vor.