Małgorzata Mirga-Tas (geboren am 16. April 1978 in Zakopane, Polen) ist eine bildende Künstlerin. Die Bergitka-Romni, die in einer Roma-Siedlung in Czarna Góra in der polnischen Region Spisz aufwuchs, wo sie heute noch lebt und arbeitet, schafft hauptsächlich Skulpturen aus Karton. Nach der Beendigung der Kunstschule Antoni Kenar, wo sie im Kurs für Möbel war, schloss sie 2004 das Bildhauerstudium bei Jan Matejko am Institut für Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in Krakau ab.
Für ihre Zeichnungen und Gemälde verwendet sie unterschiedliche Kreide, verschiedene Farbsorten, Zeitungsausrisse, Pailletten, Karton, Stoffe und vieles mehr. Die Roma-Kultur ist für Mirga-Tas eine Inspirationsquelle, und so tauchen in ihren Arbeiten mit ihren lebendigen Farben und den dekorativen, starken Linien entsprechende Motive und ornamentale Muster auf. In ihren jüngsten Werken widmet sie sich dem alltäglichen Leben in den Roma-Siedlungen und -Communitys.
2014 setzte sich Małgorzata Mirga-Tas in ihrer künstlerischen Arbeit mit dem »Samudaripe«, dem Völkermord an Sinti und Roma, auseinander. Als zentrales Werk ließe sich hier eine Skulptur mit dem Titel »Zalikierdo Drom« (›Die unterbrochene Reise) nennen, die Małgorzata Mirga-Tas in der für sie typischen Kartontechnik anfertigte. Diese Arbeit war in einer Gruppenausstellung zum Roma-Völkermord zu sehen. Die Arbeit zeigt einen verlassenen Roma-Caravan in einem Wald – eine Allegorie auf die von den Nazis während des Zweiten Weltkriegs verübten Exekutionen kompletter Roma-Familien. Die Arbeit bezieht sich darauf, dass die verfolgten Sinti und Roma mit ihren Wagen nur in den Wäldern weit weg der Städte und Dörfer ein wenig Sicherheit hatten.
Die Künstlerin setzt sich als Aktivistin für Roma-Communitys ein und engagiert sich in verschiedenen sozialen und künstlerischen Projekten gegen gesellschaftliche Ausgrenzung, rassistische Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit. Sie leitet Integrations-Workshops für Roma- und Nicht-Roma-Kinder und ist Ko-Autorin mehrerer Projekte, darunter »Romani Click« und »Romani Art« 2007 gründete und koordinierte sie eine internationale Vereinigung für Roma- und Nicht-Roma-Künstler_innen namens »Jaw Dikh!«. Sie organisierte die Ausstellung »Kali Berga« (2008) und nahm auch selbst als Künstlerin daran teil. Die Ausstellung untersuchte die Situation der Rom_nja auf lokaler Ebene (zum Beispiel im polnischen Czarna Góra) wie auch in ganz Europa Małgorzata Mirga-Tas nimmt immer wieder an Konferenzen, Treffen und Projekten teil, die im Zusammenhang mit den Anliegen der Sinti und Roma stehen.
Auf der 42. Malerei-Biennale »Bielska Autumn» im Jahr 2015 wurde ihre Arbeit prominent präsentiert. Ihr wurde das Stipendium des American Government’s International Visitor Leadership Program in der Kategorie »Promoting Social Good through Arts« verliehen.
www.jawdikh.pl/en/malgorzata-mirga-tas.html
Ausstellungen
2004
Dreams and Konflikts – Schindler’s Factory Museum, Krakow
2007
Roma Cultural Day, Andrychów
2008
City Institute for Culture, Krakow
Roma Cultural Day, Andrychów
Roma Cultural Day, Jaslo
Na pomedzi – Polish Institute in Bratislava
Kali Berga – Kai Dikhas Gallery, Berlin
Kali Berga – Gallery Księgarnia | Wystawa, Fundacja Razem Pamoja, Krakow
Zalikierdo Drom – House of Fine Arts in Warsaw
Solo exhibition, National Theater, Skopye
Romani Art – Polish Institute, Vilnius
Pany Chłopy Chłopy Pany – BWA Sokół, Nowy Sącz
Sammlungen
Galeria Bielska BWA
Romani Museum in Brno, Czech Republic
Kai Dikhas Gallery, Berlin
Quelle: Künstlerin, www.roma-center.de/malgorzata-mirga-tas/, www.jawdikh.pl/en/malgorzata-mirga-tas.html