Margareta (Magda) Matache beschrieb den Ort ihr eigenen Heranwachsen als eine »Aktivistenblase«, innerhalb derer ihre ethnische Identität und ihr Stolz auf ihr Erbe als Romni bejaht wurde. Im Glauben an soziale Gerechtigkeit wurde hier auch die Entrechtung der Rom_nja und die Eskalation von Anti-Roma-Pogromen als Herausforderung und nicht als Unvermeidlichkeit verstanden.
Matache studierte 1997 an der Universität Bukarest in Rumänien, meldete sich 1999 ehrenamtlich bei der Roma Students Association und arbeitete anschließend bei der Interessenvetretung Romani CRISS, gegründet von Nicolae Gheorghe. Sie beendete ihren BA 2001 und ihren MA 2003, danach begann sie, in Vollzeit zu arbeiten und wurde Geschäftsführerin von Romani CRISS (2005–2012). Unter ihrer Leitung erhielt die Organisation mehrere Auszeichnungen, darunter den Gala-Preis der Zivilgesellschaft für die »Verteidigung der individuellen/kollektiven Menschenrechte« und den Anerkennungspreis der ERSTE Stiftung.
Zwischen 2006 und 2007 kämpfte Romani CRISS gegen die Segregation der Rom_nja im Bildungsbereich. Dies führte 2007 zur Verabschiedung des Gesetzes zur Abschaffung der Segregation an Schulen und einer Ministerialverordnung zur kulturellen Vielfalt. Im Jahr 2011 überzeugte Romani CRISS das Parlament, einen Artikel in das neue Bildungsgesetz aufzunehmen, der die Unterbringung von Kindern in Sonderschulen verbietet – insofern die Zuweisung auf Ethnizität, ethnischer Zugehörigkeit oder vergleichbaren Kriterien beruhte.
Im Jahr 2009 meldete Margareta Matache ihre Teilnahme bei einem Doktorandenprogramm der Universität Bukarest an, mit einer Arbeit über die ›Frühkindliche Entwicklung von Roma-Kindern: Ideen, Politik, Instrumente‹ (»Early childhood development of Roma children: ideas, policies, instruments«). Im Jahr 2012 erhielt sie ein Postdoc-Stipendium am François-Xavier Bagnoud Center for Health and Human Rights der Harvard University, Cambridge, USA, wo sie das Programm der Rom_nja gründete, und im April 2017 kuratierte sie ›Kultur jenseits der Grenzen: Beitrag der Rom_nja‹ (»Culture Beyond Borders: The Roma«), Harvards fünfte jährliche Veranstaltung zum Internationalen Roma-Tag. Sie war auch Mitherausgeberin von ›Verwirklichung der Rechte der Rom_nja‹ (»Realizing Roma Rights«, 2017), zusammen mit Andrzej Mirga und Jacqueline Bhabha, worin die wachsende politische Bewegung unter der Führung der Rom_nja, die sich für den Aufbau eines integrativeren und gerechteren Europas einsetzt, dokumentiert wird.