Miranda Vuolasranta ist Präsidentin des »European Roma and Travellers Forum« (ERTF). Ihr Engagement für Rom_nja begann vor 40 Jahren in Schweden, wo sie in den 1970er Jahren nach Abschluss ihrer Ausbildung lebte. Einst wurde ihr gesagt, sie hätte zwei Möglichkeiten: entweder ihre Identität als Romni zu verbergen, sich zu bilden und eine Stelle anzunehmen – oder sich zu ihrer Herkunft zu bekennen. Dann jedoch würde es ihr schwerfallen, als Romni ihren Platz in der finnischen Gesellschaft zu finden.
Vuolasranta wurde Lehrerin für die Sprache der Rom_nja und aktiv in Roma-Fragen im Rahmen einer Roma-Arbeitsgruppe mit dem Titel »Invandrarvärket«. Da Rom_nja aus Finnland in Schweden als Migrant_innen eingestuft wurden, war sie hier insbesondere mit Einwanderungsagenden beschäftigt.
Vuolasranta erinnert sich, dass es Aleka Stobin war, die sie in die Politiken um Belange der Rom_nja einwies. Sie war auch Mitglied eines Verbandes der finnischen Rom_nja in Schweden (»Södertälje Romernas förening«). Mitte der 1980er Jahre zog sie nach Finnland zurück, wo sie sich weiter mit den Belangen der Rom_nja beschäftigte und über Diskriminierungen und Stigmatisierungen von Rom_nja journalistisch berichtete. Ende der 1980er Jahre begann sie ihre Arbeit bei »Romano Missio«. Als Vertreterin der Organisation fungierte sie ab 1989 im Nationalen Beirat in Roma-Angelegenheiten.
1995 arbeitete Vuolasranta an Lehrmaterialien für den Sprachunterricht in der Sprache der Rom_nja an Schulen. 1997 begann sie als Planungsbeauftragte für den Beirat der Rom_nja zu arbeiten und 1998 wurde sie, als erste Romni in dieser Position, Generalsekretärin des Beirats im Ministerium für Soziales und Gesundheit. Von 2002 bis 2006 arbeitete sie als Sonderberaterin für Belange der Rom_nja beim Europarat in Straßburg, Frankreich.
Von 2008 bis 2012 war Miranda Vuolasranta wieder in Finnland tätig: als Exekutivdirektorin des Nationalen Forums der Rom_nja von Finnland, danach für das finnische Außenministerium und als politische Referentin bei der Europäischen Kommission (Generaldirektion für Justiz in Brüssel, Belgien).
Im Jahr 2002 wurde sie von der finnischen »Human Rights League« mit dem »Human Rights Fighter Award« ausgezeichnet, der die Rechte von Roma-Frauen fördert (seit 2004 ist sie Vizepräsidentin des »International Roma Women Network«). Im Jahr 2007 wurde Miranda Vuolasranta von der »International Romani Union« mit dem »Golden Wheel Cross Award« für ihre Arbeit im Bereich Rom_nja und Menschenrechte ausgezeichnet.