Dr. Rosa Taikon war die ältere Schwester von Katarina Taikon (1932–1995), der berühmten Roma-Aktivistin. Gemeinsam kämpften sie für die Rechte der Rom_nja in Schweden. Beide waren unter anderem in der Zeitschrift »Zigenaren: amé beschás: zigenarnas tidskrift« (›Zeitschrift der Rom_nja‹) engagiert, die eine wichtige Publikation zu den Themen Diskriminierung und Förderung der Rechte der Rom_nja war. Rosa Taikon engagierte sich bis zu ihrem Lebensende als Aktivistin und genoss 2012 als eine der „Romani Elders“ (Roma-Ältesten) bei einem Treffen in Berlin – das die Errichtung des »Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas« gewährleistete – auch internationale Anerkennung.
Taikon erlangte Bekanntheit für ihre Auftritte im schwedischen Radio und Fernsehen. Sie arbeitete an verschiedenen Regierungsuntersuchungen zu Roma-Fragen mit. Im Jahr 2010 erhielt sie das »Illis quorum meruere labores«, die Goldmedaille der Regierung, 2013 den Olof-Palme-Preis und 2014 die Ehrendoktorwürde der Hochschule Södertörn zur Anerkennung ihres langjährigen Einsatzes als Aktivistin und für ihre künstlerische Arbeit.
Die Arbeiten der berühmten Silberschmiedin wurden in zahlreichen Ausstellungen gezeigt. Für Taikon, die nie eigene Kinder hatte, war es wichtig, alle schwedischen Kinder über die Rom_nja aufzuklären und auch bei Jugendlichen und Erwachsenen gegen bestehende Stereotype vorzugehen. Dementsprechend hielt sie häufig Vorträge an Schulen und Universitäten oder war damit beschäftigt, Artikel zu schreiben – Tätigkeiten, die sie noch bis wenige Wochen vor ihrem Tod ausüben konnte.