Sait Balič wurde 1932 in Niš (Königreich Jugoslawien, heute Serbien) als Sohn eines Gebrauchtwarenhändlers geboren. Nach dem Tod seines Vaters 1944 trat er eine Ausbildung im Baugewerbe an und war in den folgenden Jahren am Wiederaufbau des kriegszerstörten Belgrad beteiligt. Zudem war er aktiv in der »Kulturellen und künstlerischen Gesellschaft der Rom_nja KUD ›Ibo Ademovic‹« in Niš.
Balič erwarb den Titel eines Ingenieurs und engagierte sich ab 1965 im Gemeinschaftsaufbau und in der Erwachsenenbildung. 1974 gründete er das jährliche Roma-Kulturfestival in Serbien.
Als Aktivist der »International Romani Union« (IRU) arbeitete er ausdauernd daran, deren Mitgliederkreis zu erweitern. 1981 trat der 3. Welt-Roma-Kongress zusammen und wählte Balič zu seinem Präsidenten. Aufgrund politischer Schwierigkeiten konnte allerdings der 4. Welt-Roma-Kongress nicht in Jugoslawien abgehalten werden und fand stattdessen 1990 in Polen statt.
Balič überließ die Präsidentschaft nun Rajko Đurić und bekundete sein Bedauern darüber, dass es ihm nicht gelungen sei, auf internationaler Ebene eine ähnliche Ausweitung der Roma-Gemeinschaftsaktivitäten zu erreichen wie in Niš und in Serbien. Er liegt auf dem Roma-Friedhof in Niš begraben.