In Frankreich ist die 1939 in Italien geborene Romni Sandra Jayat vor allem als Malerin bekannt. Allerdings war schriftstellerische Arbeit, besonders das Schreiben von Lyrik, immer auch Teil ihres künstlerischen Schaffens. Die im Alter von 15 Jahren vor einer Zwangsheirat geflohene Schriftstellerin engagiert sich für die künstlerische Anerkennung der Roma und Sinti auf internationaler Ebene. Einen Höhepunkt hat dieses Engagement mit der Organisation und kuratorischen Betreuung der Ausstellung »Première Mondiale de l’Art Tzigane« (6.–30.5.1985) in der Conciergerie in Paris.
Ihr erster autobiografisch inspirierter Roman »La longue route d’une zingarina« (1978) wurde in den 1980er Jahren für die Lektüre im französischen Schulunterricht empfohlen und erzielte daher besonders hohe Verkaufszahlen von mehr als 40.000 Exemplaren. Dies führt zu einem vergleichsweise hohen Bekanntheitsgrad von Sandra Jayat in Frankreich. Die heute noch in Paris lebende Autorin stammt aus der Gruppe der Manouches und ihr gesamtes künstlerisches Werk ist von der Lebenswelt und Symbolik der Roma und Sinti inspiriert.
Werke (Auswahl)
Jayat, Sandra. 2010. La zingarina ou l’herbe sauvage, Paris: Max Milo.
Jayat, Sandra. 1996 [1978]. La longue route d’une zingarina, Paris: pocket junior.
Jayat, Sandra. 1986. El Romanes, Paris: Magnard.
Jayat, Sandra. 1972. Kourako suivi de Les deux lunes de Savyo, Tournai: Casterman.
Weiterführende Literatur
Blandfort, Julia. 2011. »Die doppelte Grenze. Sandra Jayats Roman La longue route d’une zingarina als Raum diasporischer Identität«, in: Blandfort, Julia, Hertrampf Marina Ortrud M. (Hg.): Grenzerfahrungen: Roma-Literaturen in der Romania, [Grenzwanderungen. Transdisziplinärer Kulturdialog 2] Berlin: LIT, S. 217–244.
Blandfort, Julia. 2015. Die Literatur der Roma Frankreichs, Berlin: de Gruyter.
Maurice, Daphne. 1973. »Sandra Jayat. The Gypsy Poetess«, in: Journal of the Gypsy Lore Society 3, 52, S. 91–93.