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Papusza

Joanna Kos-Krauze | Papusza | Fiction | Polen | 2013 | fil_00078

Rights held by: Joanna Kos-Krauze — Krzysztof Krauze | Licensed by: New Europe Film Sales | Licensed under: Rights of Use | Provided by: New Europe Film Sales (Warsaw/Poland)

Credits

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Papusza
638 min
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Joanna Kos-Krauze | Papusza | Fiction | Polen | 2013 | fil_00078
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Description

»Ich liebe diesen Film. Es ist eine wunderschöne visuelle Erfahrung und eine wichtige Geschichte über eine Roma-Dichterin. Eine sehr empfehlenswerte persönliche Geschichte, gesprochen in Romanes.“

Vera Lackova

Synopse

»Papusza« ist ein 2013 veröffentlichter Spielfilm aus Polen unter der Regie von Joanna Kos-Krauze und Krzysztof Krauze. Die Filmbiografie basiert auf dem Leben von Bronisława Wajs, einer polnischen Roma-Dichterin mit dem Spitzname Papusza (Puppe). Papusza war die erste bahnbrechende Roma-Künstlerin ihrer Art. Ihre komplexe und ungleich emanzipatorische Geschichte wurde zu einem Teil der Historie der polnischen Roma-Gemeinde der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Durch die Schwarz-Weiß-Aufnahmen erzeugt der Film den Eindruck von archivartigem, realistischem Material und bleibt dabei trotzdem pittoresk. Des Weiteren spiegeln die Bräuche und das Milieu im Film die polnische Roma-Kultur jener Zeit detailgetreu wider. Dies gilt ebenso für die Sprache im Film, welche ursprüngliches Romanes mit polnischem Dialekt ist. Der Handlungsstrang von »Papusza« wird durch einen nicht-linearen Erzählstil aufgelöst. Beim Betrachten des Films springt man in der Zeit hin und her und setzt so die Geschichte der polnischen Roma-Gemeinde Stück für Stück zusammen – von der Epoche des Wanderns in kumpania (größere Gruppe oder Extended Family) durch die Periode des Genozids durch die Nazis und schließlich zur Ära der Zwangsansiedlung der Gemeinde während des Kommunismus. Die Zeitgeschichte dient als Rahmen, um Papusza vorzustellen, die in ihrer Kindheit eifrig lesen und schreiben lernte und mit Hilfe des nicht-Roma (gadjo) Schriftstellers Jerzy Ficowsky zur Literatin und Dichterin wurde.

Die Konfrontation zwischen Papusza als Frau, welche die Paradigmen änderte, und ihrer traditionellen Gemeinde war durch ihren unkonventionellen Tatendrang in ihrem Leben allgegenwärtig. Der Höhepunkt war erreicht, als Papusza anfing, ihre Gedichte in Literaturmagazinen herauszubringen und schließlich ihr Buch zu veröffentlichen (Songs of Papusza, zweisprachige Sammlung, übersetzt und bearbeitet von Jerzy Ficowsky, 1956). Ihr wurde vorgeworfen, Roma-Geheimnisse verraten zu haben. Die Roma-Oberhäupter verbannten Papusza aus der Gemeinde und ließen sie am Ende allein. Indem sie diesen Konflikt auf die Bühne bringt, spiegelt die ganze Geschichte nicht nur die Rolle der Frau in einer traditionellen Gemeinschaft wider, sondern auch den traumatischen Übergang von der mündlichen zur schriftlichen Kultur. Später, in den 1960er Jahren, kam sie als Dichterin und Künstlerin zurück – diese Periode wird allerdings im Film ausgelassen.

Die Filmemacher haben zweifellos ein differenziertes Verständnis für die Kultur und Sprache der Sinti und Roma. Benjamin Poole schreibt dazu auf der Seite The Movie Waffler: »Papusza ist opulent verfilmt und rekonstruiert eine übersehene historische Gemeine sehr sorgfältig, doch seltsamerweise fehlt die Katharsis des Werkes der Hauptfigur. Die Welt taumelt und lacht, und nur der Wille eines Dichters gibt dem Ganzen Sinn. Obwohl ›Papusza‹ ein Film ist, der fast alle Sinne beeindruckt – besonders durch die freudvolle Darstellung des musikalischen fahrenden Volkes –, verliert sich manchmal die Stimme dieser Dichterin im Getümmel.« Julia Zelman, eine andere Kritikerin, schreibt im East European Film Bulletin, dass »Papusza« die »universelle Misere von Frauen« illustriere, »deren Intelligenz sie in Konflikt mit ihren traditionellen Gemeinschaften bringt«. Zelman schließt ihre Besprechung mit diesem Argument: »Das Panorama von Volkskultur und natürlicher Struktur macht den Film melancholisch und doch nicht trostlos – ein passendes Andenken an eine traurige Dichterin und ihre Überlebensgeschichte.«

»Papusza« gewann unter anderem den Sonderpreis der Jury beim Istanbul International Film Festival im Jahr 2014 und den Eagle Award bei den Polish Film Awards 2014.

Rezeption

27 Kritiken (IMDb): http://www.imdb.com/title/tt2719094/externalreviews?ref_=tt_ov_rt

Makarska, Renata: »Die Ambivalenz der Fremdheit. Über den Umgang mit ›alten‹ und ›neuen‹ Minderheiten in Polen nach 1989«, in: Drews-Sylla, Gesine; Makarska, Renata: Neue alte Rassismen? Differenz und Exklusion in Europa nach 1989, Bielefeld: transcript Verlag, 2015, 253–78.

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Papusza
638 min
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Joanna Kos-Krauze | Papusza | Fiction | Polen | 2013 | fil_00078
Rights held by: Joanna Kos-Krauze — Krzysztof Krauze | Licensed by: New Europe Film Sales | Licensed under: Rights of Use | Provided by: New Europe Film Sales (Warsaw/Poland)

Details

Land
Produktion
2013
Credits
Typ
audiovisual
Kategorie
Fiction
Datensatztyp
single object
Sprache
Objektnummer
fil_00078
Manifestationen
Objektnummer
fil_00078_m1
Typ
Internet
Medien
Objektnummer
fil_00078_m1_i1
Sprache
Farbe
Colour
Format
HD
Laufzeit
638 min.
Maße
6.02 GB
Audio
Stereo
Video
1920 x 1080 / 16:9 / Apple ProRes

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