Kontextualisierung
Sieglinde Schauer-Glatz schrieb kurz nach dem Tod des jenischen Autors Romed (Romedius) Mungenast, der am 26. Februar 2006 verstarb, das Gedicht »Zum Abschied« und setzt damit dem verstorbenen Dichter und Bürgerrechtler ein literarisches Denkmal.
Die erste Strophe fängt die Tragik des Sterbeprozesses ein, der Tod erscheint als Erlösung. Die zweite Strophe verortet das Du als Jenischen und ist charakterisiert durch die Intimität eines Dialogs zwischen Ich und Du. Das individuelle Ich verdankt dem Verstorbenen den Mut, sich Totgeschwiegenem, Verdrängtem, der Herkunft zu stellen. Sein Einsatz für Schwache wird gewürdigt.
Das Versende der dritten Strophe bildet einen Höhepunkt des Gedichts mit der Nennung des Namens des Verstorbenen: »Romed«. In der letzten Strophe wird mit dem Verweis auf die Unendlichkeit der Liebe auf die Metaphorik in der ersten Strophe Bezug genommen: Der Tod führt zum »ewigen Tag«. Es erscheint ein Wir, das sich auf die Gemeinschaft der Jenischen bezieht, der Dank wird auf Jenisch ausgesprochen: Grandig Gwant.
Details
- Sieglinde Schauer-Glatz (Autor_in)