»Es ist offensichtlich, dass dieser Film von einem professionellen Filmemacher gemacht wurde und humanistische Werte präsentiert.«
Galya Stoyanova
Synopse
»Romnia. Mujeres Gitanas de Huesca« (Romnja: Spanische Roma-Frauen aus Huesca) ist ein Dokumentarfilm über Romnja aus dem Nordosten Spaniens von Pablo Vega, einem zunehmend populärer werdenden Regisseur. Transparenz und Klarheit sind wichtige Kriterien dieses Projekts. Der Film arbeitet mit einer partizipatorischen Technik: Vega zeigt sich selbst vor der Kamera, stellt sich als Rom und als Regisseur und Filmproduzent vor und wird so ein weiteres schauspielerisches Subjekt im Film. Dieser bewusste Akt verleiht dem Dokumentarfilm einen menschlicheren Blickwinkel. Er erkennt den wichtigen, wenn auch schwierigen Weg der Selbstrepräsentation an und verdeutlicht damit das Ziel des Projekts und sein vornehmlich intendiertes Publikum: »Diese Dokumentation ist denjenigen Roma gewidmet, die in der Bedeutung des Wortes nicht auftauchen.« Vega erklärt, dass auch die Fundación Secretariado Gitano an ihn mit der Bitte herantrat, die Situation von Romnja, die mit traditionellen Stereotypen brechen, zu seinem Filmthema zu machen und auf diese Weise die Wahrnehmung der weißen Mehrheitsgesellschaft zu erweitern.
Der Film zielt auch darauf ab, die diskriminierenden Praktiken, unter denen Roma-Communities im Alltag leiden, sichtbar zu machen. Die Protagonistinnen dieser Dokumentation sind Vanesa, eine Verkäuferin, Pitu, frische Absolventin der Pädagogik, Sara, Anwältin und regionale Koordinatorin der Stiftung und Adelina, die erste Roma-Lehrerin, die mit der spanischen Goldmedaille für Verdienste bei der Arbeit ausgezeichnet wurde. Sie spiegeln erfolgreich den Kampf der Moderne wider, indem sie den Irrtum der Stereotypisierung darstellen und den Erfolg der Romnja unterstreichen.
Indem Interviews der Frauen mit denen ihrer Eltern verknüpft werden, die sowohl zu Hause als auch am Arbeitsplatz (im Laden oder im Büro) geführt werden, gelingt es dem Regisseur, die Protagonistinnen als Berufstätige darzustellen, ohne die intime Perspektive zu vernachlässigen, die die familiäre Umgebung und die Einblicke der Familienmitglieder bieten.
Die verschiedenen Interviewpartnerinnen heben immer wieder die Bedeutung von Ausbildung hervor und betonen, dass Roma-Identität und Bildung nicht im Widerspruch zueinander stehen sollten.
Die Dokumentation wurde in der Filmreihe »O Dikhipen. Gitanos en el Cine« (Roma im Film), gezeigt, die 2010 vom spanischen Filmarchiv organisiert wurde.