Historischer Hintergrund
Roma-Musik ist so vielfältig wie unsere diversen Roma-Kulturen. Ungarische Roma-Musik bildet da keine Ausnahme, und selbst innerhalb der Gattung gibt es zahlreiche Variationen. Die meisten ungarischen Rom_nja lassen sich in die Gruppen Romungro, Lovari und Boyash unterteilen.
Teilweise infolge von Vorurteilen und auch staatlichem Rassismus sprechen viele Rom_nja in Ungarn – insbesondere Romungro und Boyash – kein Romanes, sondern vielmehr Ungarisch. 1783 beispielsweise ordnete Kaiser Joseph II. ein allgemeines Verbot von Romanes an und ließ das Sprechen der Sprache mit 24 Stockschlägen bestrafen – Teil eines weitgreifenden und drakonischen Gesetzes, das zum Ziel hatte, Roma-Familien aufzubrechen und zur Assimilation zu zwingen. Manche Rom_nja in Ungarn sprechen allerdings eine Mischung aus Ungarisch und Romanes beziehungsweise aus anderen Sprachen, wie dem Beás-Dialekt des Rumänischen.