Einführung
Die Rom_nja haben in Polen den Status einer ethnischen Minderheit. Bei der Volkszählung von 2011 gaben 16.723 polnische Staatsbürger_innen an, Rom_nja zu sein.1 Inoffiziellen Schätzungen zufolge leben aber an die 25.000 Rom_nja in Polen.2 Sie teilen sich in fünf größere Gruppen ein: Polska-Rom_nja, Karpatische Rom_nja (auch Bergitka-Rom_nja genannt), Kalderasch a, Lovari und Sinti_ ze.
Die Polska-Rom_nja und die Bergitka-Rom_nja spielten über die Jahre eine besonders wichtige Rolle beim Aufbau eines bürgerschaftlichen Selbstbewusstseins. Bis in die 1960er Jahre waren die Rom_nja im sozialen und politischen Raum Polens zahlreichen Restriktionen und behördlichen Zwangsmaßnahmen ausgesetzt.
Heute entwickelt sich die Roma-Bewegung in Polen beständig weiter. Die gesellschaftlichen Eliten der Rom_nja haben sich organisiert und treten selbstbewusst und konsequent für die Belange der Minderheit ein, sowohl was die Lebensbedingungen als auch was die gesellschaftliche Teilhabe angeht.
Nach sind vor allerdings sind die Entfaltung der Roma-Kultur sowie die Integration und der Aufstieg der Roma-Intellektuellen in Polen von negativen sozioökonomischen Prozessen begleitet. Exklusion und Marginalisierung sind nicht überwunden, ebenso wenig Stereotype und Vorurteile, und die Zahl der Gewalttaten und Fälle von Hate Speech gegen Rom_nja hat sogar zugenommen. Unter allen ethnischen und nationalen Minderheiten in Polen befinden sich die Rom_nja auch heute in der verletzlichsten Position. Die Wortführer_innen und Aktivist_innen der Rom_nja versuchen diese Probleme zu lösen.