Einleitung
Explizit werden junge Sinti und Roma seit den 1990er Jahren als Adressat_innen politischer Arbeit behandelt. Jugendliche wurden zunächst vor allem als passive Gruppe wahrgenommen – und nur in einigen Fällen als tragende Kraft von Projekten und Aktivitäten, noch seltener als gleichberechtigte Interessenvertreter_innen. Im Lauf der Zeit aber wuchs die Roma-Jugend zu einer selbstbewussten und eigenständigen Größe heran, die im Gefüge und in den Strukturen der ethnischen Mobilisierung von Sinti und Roma ihren Platz beanspruchte. Zur politischen Akteurin in eigenem Recht geworden, wandelte sich über die Jahre auch die Wahrnehmung der Roma-Jugend: Aus einer passiven Adressatin wurde eine aktive Agentin des Wechsels und des Fortschritts, die Ziele formuliert und Politik im Sinne von Sinti und Roma macht – besonders natürlich für junge Sinti und Roma.