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Erika Godlová

Das Romathan-Theater – Die Geschichte des Theaters

Gründung des Theaters

Das Roma-Theater Romathan ging aus dem seit 1983 existierenden »Romane čhaja le čhavenca« hervor. Zwei Mitglieder dieses von Daniela Hivešová-Šilanová geleiteten Ensembles für Roma-Dichtung, -Lieder und -Tänze, Milan Godla und Marián Balog, sind von Anfang an dabei.

unknown | Divadlo Romathan | Photographie | Slowakei | 25. März 2013 | the_02006 Licensed by: Theatre Romathan | Licensed under: CC-BY-NC-ND 4.0 International | Provided by: Karol Adam

Das Romathan-Theater wurde 1992 in Košice (Slowakei) gegründet. Die Gründungsdirektorin Anna Koptová war bis zur Saison 1997/98 im Amt und wurde von Karol Adam abgelöst. Erklärtes Ziel der aus Roma- und Nicht-Roma-Intellektuellen bestehenden Initiative war die Schaffung eines professionellen Roma-Theaters. Das Nationalratsmitglied Anna Koptová brachte Ende 1991 den Vorschlag zum Aufbau dieses Theaters ins Parlament ein, der mit 53 von 102 Stimmen angenommen wurde.

Bis 1996 unterstand das Romathan-Theater, wie alle anderen Minderheitentheater der Slowakei, direkt dem Kultusministerium. Bei einer regionalen Umstrukturierung geriet das Theater in den Selbstverwaltungsbereich von Košice und verlor dadurch seine Rechtssubjektivität. Das stellte nicht nur die Existenz des Theaters, sondern auch dessen Ziele infrage.

Da das Romathan-Theater als Nationaltheater konzipiert worden war, legte die Theaterleitung beim slowakischen Verfassungsgericht eine Beschwerde ein, die allerdings zurückgewiesen wurde. Somit unterstand das Theater ab Oktober 1996 der Regionalverwaltung von Košice. Dies bedeutete eine Kürzung der finanziellen Mittel. Als Protest gegen diese Maßnahme reichte Anna Koptová im Juni 1997 ihre Kündigung ein. Noch im gleichen Monat wurde Karel Adam zum Direktor des Romathan-Theaters ernannt.

Zwar erhielt das Theater ein Jahr nach dem Regierungswechsel von 1998 seine Rechtssubjektivität zurück, blieb aber weiter dem Verwaltungsbereich der Region Košice untergeordnet.

Auch nach der Reorganisation der Selbstverwaltungsbezirke im Jahr 2002 war das Theater in Finanz- und Verwaltungsangelegenheiten von der Kulturabteilung des Selbstverwaltungsbezirks Košice abhängig.
Wie sehr sich die finanzielle Situation des Theaters im Laufe der Zeit verschlechtert hat, lässt sich an der Zahl der Angestellten ablesen. Waren bei der Gründung noch über 100 Mitarbeiter_innen angestellt, gab es im Jahr 2002 nur noch 37 künstlerische und 4 technische Mitarbeiter_innen, abgesehen von einigen Verwaltungsangestellten. Diese Situation ist bis heute nahezu unverändert.1

Interview with Karol Adam about the selected performances and Roma theater | the_01001_m1_i1 Licensed by: Dragan Ristić | Licensed under: CC-BY-NC-ND 4.0 International | Provided by: RomArchive

Das professionelle Roma-Orchester

Das professionelle Roma-Orchester war von Anfang an Teil des Romathan-Theaters und wurde staatlich subventioniert. Es offenbarte sich sofort eine bis dahin wenig beachtete Praxis, der sich Roma-Künstler_innen in Roma-Gemeinschaften üblicherweise unterwerfen müssen: Ein Orchester dient oft lediglich dazu, die Theateraufführungen musikalisch zu begleiten. Deshalb wurde bei der Gründung des Theaters neben der künftigen dramaturgischen Funktion des Orchesters auch dessen Eigenständigkeit betont: Das Romathan-Theater feiert die musikalischen Premieren des Orchesters genauso wie die Theaterpremieren.

Das Orchester des Romathan-Theaters mit seinen Solist_innen repräsentierte die musikalische Tradition der Rom_nja bei vielen ausländischen Veranstaltungen, unter anderem 1993 beim Deutschen Kirchentag in München (Deutschland), 1994 beim Internationalen Festival »La Route Tzigane« in Paris (Frankreich), 2000 beim Internationalen Festival der Roma-Kultur in Moskau (Russland) und 2001 und sogar vor der parlamentarischen Versammlung des Europarats in Brüssel (Belgien) und Straßburg (Frankreich).

Da sich das Theater, wie bereits erwähnt, als Nationaltheater verstand, feierte es Premieren nicht nur in Košice, sondern auch in der slowakischen Hauptstadt Bratislava. Schon 1993 hatte dort das Romathan-Theater auf der Bühne des Pavol-Országh-Hviezdoslav-Theaters eine Premiere, bei der sogar der Präsident der Slowakischen Republik anwesend war. Aus finanziellen Gründen musste das Theaterensemble seine Tourneen auf den Osten der Slowakei beschränken, doch es wird immer wieder zu slowakischen, aber auch zu internationalen Folk- und Theaterfestivals von Rom_nja und Nicht-Rom_nja eingeladen.

Die Theaterverwaltung

Die Theaterleitung bestand bis zum Jahr 2000 aus den künstlerischen Leitern Ján Šilan (1992–98), Juraj Svoboda (1998–99) und Soňa Samková (1999–2000).

Die Orchesterleitung hatten Karel Adam (1992–94, 1998–2017), Dezider Miko (1994–97) und Dezider Balog (1997–98) inne.

Die Dramaturg_innen des Theaters sind und waren Daniela Hivešová-Šilanová (1992–95), Daniela Miklášová (1995–2000) und Marián Balog (seit 2002 bis heute).

Das Romathan-Theater wurde im Laufe der Jahre mit vielen angesehenen Preisen geehrt, unter anderem mit der Goldmedaille beim Internationalen Roma-Festival in Moskau 2002, mit der Verleihung der Gedenkmedaille durch den Präsidenten der Slowakischen Republik und der Solidaritätsstiftung anlässlich des Gedenktags für die Opfer des Holocaust und rassistischer Gewalt, mit der Chatam-Sofer-Medaille für Aktivitäten im Namen der Menschlichkeit und des Zusammenlebens und mit dem Grand Prix beim Internationalen Fernseh- und Filmfestival Kalo Čangalo 2010.2 Karel Adem ist der Ansicht, dass Košice auch wegen des Romathan-Theaters zur Europäischen Kulturhauptstadt 2013 ernannt wurde.3

Das heutige Theater und seine Theaterproduktionen

Von Anfang an bewegten sich die Musik-, Tanz- und Gesangsdarbietungen des Romathan-Theaters auf höchstem Niveau, während es bei den schauspielerischen Leistungen noch an Professionalität mangelte. Daran war schlichtweg die mangelnde Erfahrung schuld. Das änderte sich mit dem künstlerischen Leiter Ján Šilan, der während seiner Zeit im Jonáš-Záborský-Theater in Prešov (Slowakei) in den Bereichen Schauspielkunst, Dramaturgie, Regie und Verwaltung zahlreiche Erfahrungen sammelte, die er schließlich beim Romathan-Theater einsetzen konnte. Er fand geeignete Personen für das Ensemble, später kamen auch Absolvent_innen der Musik- und Schauspielklassen des Konservatoriums von Košice dazu. Bis auf wenige Ausnahmen verfügt heute jedes Ensemblemitglied über eine professionelle und qualifizierte Ausbildung.

Romathan Bavi | the_02020_m1_i1 Licensed by: Theatre Romathan | Licensed under: CC-BY-NC-ND 4.0 International | Provided by: Karol Adam

Direktor Karel Adam

Sowohl die Grundsätze des Theaters als auch die Themen für die Theaterproduktionen wurden maßgeblich von Karel Adam bestimmt. Er war seit den Anfängen des Theaters dabei, dabei hatte er sich ursprünglich nur um die Stelle des Orchesterleiters beworben. Im Mai 2017 gab er aus Altersgründen die Theaterdirektion ab, blieb aber Leiter des Orchesters.

Karel Adam wurde im tschechischen Pardubice geboren und stammt aus einer musikalischen Familie, genauer aus einer Musikerdynastie. Schon mit fünf Jahren fing er mit dem Geigenspiel an, studierte das Instrument am staatlichen Konservatorium von Košice bei Koloman Takáč und beendete das Studium 1974. Doch warum spielt er die Violine? Sein Vater und seine Brüder waren Hackbrettspieler. Die Tradition erforderte es, dass der jüngste Sohn ein anderes Instrument lernen musste. Die Geige war für Adam aber keine Strafe, sondern ein Glücksfall. Nach dem Studium leitete er das Folkloreensemble Železiar in Košice und war bis 1992 als Profimusiker bei den angesehenen Künstleragenturen Slovkoncert und Pragokoncert unter Vertrag.

Die drei Söhne von Karel Adam sind ebenfalls Musiker. Sein ältester Sohn Viktor studierte Geige an der Akademie der Künste in Bratislava und übernahm am 1. November 2017 die Theaterleitung des Romathan-Theaters. Der jüngere Sohn Vladimír spielt Kontrabass und ist ebenfalls im Romathan-Theater als Musiker angestellt.

Repertoire

Das Romathan-Theater ist im Grunde ein Tourneetheater, mit anderen Worten: ein Wandertheater. Die Schauspieler_innen, Sänger_innen und Tänzer_innen möchten die Kultur, die Gefühle, den charmanten, aber auch kritischen Humor und die Kunst der Rom_nja dorthin bringen, wo Rom_nja leben. Die Rom_nja sind stolz auf ihr Theater und besuchen die Vorstellungen in großer Zahl. Oft entsteht in den jeweiligen Orten der Tournee sogar eine neue Laiengruppe, nachdem das Romathan-Theater weitergezogen ist.

Das Theater mit seiner Darstellung der Roma-Kultur, ihrer Tänze, Lieder und Musik bietet sowohl den Roma- als auch den Nicht-Roma-Besucher_innen die Gelegenheit, die Gräben zwischen den Menschen zu schließen und sich von tiefverwurzelten Vorurteilen zu befreien.

Nach dem politischen Wandel von 1989 gab es immer mehr Publikationen in Romanes, von Zeitschriften bis hin zu literarischen Werken. Als Mitte der 1990er Jahre die Pädagogische Fakultät an der Philosoph-Konstantin-Universität von Nitra (Slowakei) einen Fachbereich für die Kultur und Sprache der Rom_nja einrichtete, beschloss das Romathan-Theater, die meisten seiner Vorstellungen auf Romanes zu geben.

In a New Dress | the_02019_m1_i1 Licensed by: Theatre Romathan | Licensed under: CC-BY-NC-ND 4.0 International | Provided by: Karol Adam

Am 20. Dezember 1992 wurde das Theater mit der Premiere des Theaterstücks »Than perdal o Roma« (›Ein Platz für Rom_nja‹) von Daniela Hivešová–Šilanová eröffnet. Bis zum Jahr 2002 brachte es das Ensemble auf 29 Premieren und auf insgesamt 1.116 Vorstellungen. Etwas mehr als die Hälfte dieser Vorstellungen wurde auf Tourneen durch die Slowakei gegeben, 178 Vorstellungen fanden im Ausland statt. Bis 2002 besuchten 325.666 Menschen die Vorstellungen des Romathan-Theaters, 137.799 davon im Ausland (Hivešová-Šilanová, 2002).4

Das Romathan-Theater will nicht nur das kulturelle Erbe der Rom_nja für die Rom_nja selbst pflegen, sondern auch Nicht-Rom_nja ansprechen. Die Aufführungen des Theaters sollen ein vielfältiges, spannendes und positives Bild der Rom_nja liefern. Dagegen werden in den letzten Jahren vermehrt auch kritische Themen hinsichtlich des Verhältnisses der Rom_nja untereinander zur Darstellung gebracht, wie zum Beispiel die Unsitte des Wuchers. In dieser Hinsicht war die Produktion der schwarzen Komödie mit dem Titel »Prešibaná rodinka« (›Eine ulkige Familie‹) ein Lichtblick. Sie war bei den Theaterbesucher_innen äußerst beliebt und zeigte, dass die Rom_nja auch über sich selbst lachen können. In diesem Jahr wird es eine Fortsetzung des Stücks mit dem Titel ›Eine wohlwollende Familie‹ geben.

Ein weiteres Genre, dem sich das Theater sehr verpflichtet fühlt, ist das Märchen. Kinder als Publikum sind für das Theater äußerst wichtig. Dabei sind traditionelle Roma-Märchen ursprünglich gar nicht für Kinder gedacht, sondern für Erwachsene. Bis vor wenigen Jahrzehnten gab es bei den Rom_nja noch viele ausgezeichnete Märchenerzähler_innen, die eine manchmal große Zuhörergruppe nicht nur belehrten und unterhielten, sondern auch zum Lachen und Weinen brachten. Heute ist die Tradition des Märchenerzählens fast vollkommen verschwunden und wird mehr und mehr vom Fernsehen und Internet verdrängt.5

Mysterious World and The Fuzzies | the_02021_m1_i1 Licensed by: Theatre Romathan | Licensed under: CC-BY-NC-ND 4.0 International | Provided by: Karol Adam

Zwar hat das Romathan-Theater die Märchen anfangs hauptsächlich für Erwachsene gespielt, zum Beispiel das Märchen ›Ein schwarzes Haar‹, doch entschied es sich im Zusammenhang mit weiteren Änderungen im Theater dazu, sich stärker auf die Zielgruppe der Kinder zu konzentrieren. Das aktuelle Repertoire des Romathan-Theaters umfasst außerdem Kunstmärchen, die didaktischer und pädagogischer sind und die nicht nur Roma-Kinder, sondern auch Nicht-Roma-Kinder ansprechen sollen. Das Ziel ist es, die verschiedenen Kulturen einander näherzubringen, und dies ist nur möglich, wenn die Ausdrucksmittel, die Sprache, die Bilder und die Kostüme für ein möglichst breites Publikum verständlich sind.

Die wichtigsten Premieren des Romathan-Theaters seit 2010:

  • »Vilko vlesnej ríši« (›Vilko im Reich des Waldes‹)
  • »Primáš Piťo« (›Kapellmeister Pio‹)
  • »Dobroprajná rodinka« (›Eine wohlwollende Familie‹)
  • »Romathan baví« (›Romathan unterhält‹)
  • »Škriatok« (›Teufelchen‹)
  • »Svedectvo« (›Zeugnis‹)
  • »Najlepší huslista« (›Der beste Geiger‹)
  • »Láska včera adnes« (›Liebe gestern und heute‹)
  • »Múza divadla Romathan« (›Die Muse des Romathan-Theaters‹)
  • »Kto je na svete najkrajší« (›Wer ist der Schönste auf der Welt?‹)
  • »Vtáčatko Koráločka« (›Küken Beadie‹)
  • »Husle, duša Rómov« (›Die Geige – die Seele der Rom_nja‹)
  • »Tajomný svet a chlpáčikovia« (›Die mysteriöse Welt und das Monster‹)
  • »Romathan v novom šate« (›Ein neues Kleid für Romathan‹)
  • »Kúzelný zvonček« (›Die Zauberglocke‹)
  • »Čertovský čapáš« (›Der teuflische Csapash‹)

In den fünfundzwanzig Jahren seines Bestehens brachte das Romathan-Theater 60 Premieren auf slowakische Bühnen. In ganz Europa haben nicht weniger als drei Millionen Menschen die Vorstellungen des Theaters gesehen, und bezeichnenderweise ist es im Ausland bekannter als zu Hause.

Violin, The Romani Spirit | the_02022_m1_i1 Licensed by: Theatre Romathan | Licensed under: CC-BY-NC-ND 4.0 International | Provided by: Karol Adam

Milan Godla, eines der Gründungsmitglieder des Romathan-Theaters, erzählt von den Anfangszeiten:

»Ich bin von Anfang an dabei gewesen. Als Schauspieler, Sänger, Stückeschreiber, Dramaturg und Übersetzer. Am Anfang habe ich nur gesungen, später habe ich auch die Schauspielerei gelernt.

Ich war ein Mitglied der Prešover Laientheatergruppe um Daniela Hivešová-Šilanová. Diese Truppe gab es ungefähr fünf oder sechs Jahre lang. Gleich nach der Gründung sprach ich vor und wurde als Sänger und Tänzer angenommen. Vor zehn Jahren begann ich, mich für das Stückeschreiben und die Dramaturgie zu interessieren. Daniela Hivešová-Šilanová war damals unsere Dramaturgin und brachte mir alles bei: Wie ich ein Stück oder einen Text für ein Lied schreiben musste, wie ich ihn zu übersetzen hatte und vieles mehr. Ich ging zu meinen Großeltern und Eltern und hörte mir ihre Geschichten an. Diese habe ich dann verwendet, um die Sitten und Gebräuche, die alten Traditionen, die alten Gesetze der Rom_nja darzustellen. Sie haben mich zu vielen Stücken angeregt.

Meistens spiele ich einen Vaida. In den Theaterstücken bekomme ich oft die Rolle der Vaidas zugeteilt, meistens Väter. Das liegt unter anderem daran, dass unser Theaterensemble vorwiegend aus jungen Leuten besteht. Wir haben hier nicht viele Ältere, müssen aber dennoch alle Rollen abdecken können, damit nicht eine junge Person einen Vater spielen muss. Ich glaube, ich bin der Älteste hier, deshalb sind solche Rollen automatisch für mich bestimmt.

Ich spiele aber auch oft in den Märchen, zum Beispiel in »Erst der Teufel, dann Gott«. Das Roma-Publikum liebt Lieder, Tänze und Musik. Doch bei den Märchen besteht das Publikum meist aus Nicht-Rom_nja. Die Nicht-Roma-Kinder sind bei den Theateraufführungen, die wir auf Slowakisch, aber auch auf Romanes halten, meist sehr aufgeregt. Ich glaube, sie gehen sehr glücklich nach Hause. Für sie ist das alles neu, weil sie noch nie Rom_nja gesehen haben, die so etwas machen wie wir hier.«

Milan Godla

Marián Balog, Dramaturg und Regisseur im Romathan-Theater:

»Ich wurde in eine musikalische Familie hineingeboren und kam schon früh mit dem Singen, Tanzen und sogar mit der Schauspielerei in Berührung. In Prešov, wo ich wohnte, traf ich Daniela Hivešová-Šilanová, die mein Talent erkannte. Sie bildete mich in der Schauspielerei aus, lehrte mich, Instrumente zu spielen, zu rezitieren ... und zu tanzen. Ihrem Engagement verdanke ich es, dass ich jetzt da bin, wo ich bin. Ohne sie hätte ich nie gewusst, was Theater wirklich ist.

Dann wurde das Romathan-Theater gegründet, und Daniela Hivešová-Šilanová kam zu mir und fragte mich, ob ich den Mut hätte, das kleine Theater in Prešov zu verlassen, um mich auf unbekanntes Gelände zu wagen. Zuerst wollte ich nicht, aber sie hat insistiert. Und dann ging ich.

Der künstlerische Leiter war damals Ján Šilan, eine in der Theaterszene sehr anerkannte Persönlichkeit. Er begann mit mir zu arbeiten, brachte mir bei, wie ich die Schauspieler_innen zu führen hatte, wie ich eine Vorstellung aufbauen musste. Er lehrte mich alles, was er wusste. Als er uns verließ, musste ich übernehmen. Das war nicht einfach und ist es auch heute nicht, aber ich genieße jeden Augenblick.«

Das hier ist also das Romathan-Theater, wo wir uns der Kultur, der Sprache, der Musik und dem Weltbild der Rom_nja widmen.

Marián Balog

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