Übersetzung ins Deutsche von Peter Scharfe, 1984:
Die Straße erwachte jeden Morgen auf die gleiche Weise, ihre Verkommenheit und ihr Elend blieben unverändert, ihre Häuser wurden zusammengehalten von Stroh, Wasser, Erde und der Kraft stampfender Füße wie seit Jahrzehnten, die Strohsäcke wandelten sich nicht in Federbetten, die einen ruhigen Schlaf sichern, und nicht eins von den vielen Kindern brach auf, das gütige Herz des lieben Gottes zu suchen.
Nur die Zeit stolperte mit schmerzenden Füßen zwischen den Häusern, setzte sich auf den Rand des gemeinschaftlichen Brunnens, trank einige Schluck Wasser und begab sich dann zum Dorf.
Ebenso beständig tauchte auch der alte Csóma auf, einst herrschaftlicher Kutscher, bis ihm das Pferd des Grafen die Rippen zerquetschte.
»Schlaft ihr, Zigeuner, stinkende, lausige Zigeuner? Immerzu treibt ihr nur Unzucht, der Zorn Gottes möge euch alle treffen!«
Wenn er sich kratzte, purzelten die Flöhe von ihm, und Läuse stiegen auf die Spitzen der wenigen noch verbliebenen Haare.
Bald erschienen kleine Bengel mit Kieselsteinen und begannen nach ihm zu werfen.
Csó, Csóma, Csómaier,
schmutzig sind seine Eier.
(Quelle: Holdosi 2014, 5f.)