In den Eröffnungsszenen von Kiba Lumberg’s Roman »Memesa-trilogia« (›Memesa-Trilogie‹) lernen die Leser_innen die Protagonistin Memesa und ihre Familie in Lappeenranta, Ostfinnland kennen. So beginnen sie, das Leben einer Roma-Gemeinschaft mit den Augen des Kindes zu sehen. Es handelt sich um das erste Buch der Trilogie »Mustha perhonen« (wörtlich ›Der schwarze Schmetterling‹), das 2004 als Einzelheft veröffentlicht wurde.
Memesa beschreibt ihre mutige Mutter und die Notwendigkeit, sich zur Wehr setzen zu können. Sie ist an Kämpfe gewöhnt, aber sie gibt zu, Angst zu haben, wenn diese zu gewalttätig werden und am Ende mit Mord enden könnten, gefolgt von Blutfehden.
Auch außerhalb ihrer Gemeinschaft erfährt Memesa Gewalt und Mobbing. Sie entwickelt Abscheu sowohl gegen die traditionellen Rollenbilder, die sie als Frau in der Roma-Gemeinschaft erwarten, als auch gegen die Heuchelei der Mehrheitsbevölkerung in Finnland. Sie fühlt sich auch anders als die anderen Mädchen. Als sie im Alter von dreizehn Jahren feststellen muss, dass sie der sexuellen Belästigung der Männer, die sie umgeben, nicht weiter entgehen kann, flüchtet sie von zu Hause und sucht Schutz in Helsinki. Hier endet der erste Band der Trilogie.
Das zweite Buch, »Repalaiset siivet« (wörtlich ›Zerrissene Flügel‹) erschien im Jahr 2006 als Einzelband. Hier befindet sich Memesa in einem Kinderheim, wo sie weitere Gewalt erfährt, von ihrer Familie entführt wird und erneut flieht. Sie experimentiert mit Drogen und landet in einer Besserungsanstalt. In dieser Zeit wird sich Memesa ihrer lesbischen Orientierung bewusst. Sie schließt Frieden mit ihrer Familie, findet Arbeit und beginnt Kunst zu studieren.
Der abschließende Teil des dritten Buches der Trilogie, »Samettiyö« (wörtlich ›Die samtene Nacht‹), wurde erstmals 2008 veröffentlicht und zeigt Memesa als Erwachsene. Sie lebt nun in Helsinki und arbeitet in verschiedenen Institutionen, in denen sie mit Rassismus, Diskriminierung und Ungerechtigkeit konfrontiert ist, sowohl gegen Rom_nja als auch gegen andere Formen von Otherness. Memesa erlernt und praktiziert Musik, Tanz, Kunst und Kunsthandwerk. Jedoch wird sie von einigen Mitgliedern der Roma-Gemeinschaft scharf kritisiert, besonders, als sie beginnt, sich zu den Problemen der Rom_nja in den Medien zu äußern. Sie ist unglücklich verliebt, aber als Künstlerin erfolgreich und nimmt an der Kunstbiennale von Venedig teil. Im Abschlusskapitel wird ihre »vielseitige kreative Arbeit und Verteidigung der Menschenrechte« mit einem Preis ausgezeichnet.