Der 2004 in den USA veröffentlichte Bildband »My Name was Hussein« (›Mein Name war Hussein‹) erzählt eindringlich, sowohl sprachlich als auch bildlich, von Hristo Kyuchukovs Kindheitserinnerungen, wie seine Familie die zwangsweise Umbenennung aller Bürger_innen mit muslimischen Namen im Zuge des sogenannten »Wiedergeburtsprozesses« (вьзродителен процес / Vǎzroditelen proces) im kommunistischen Bulgarien erlebte. Das Buch wurde von Allan Eitzen illustriert.
Strukturell lassen sich zwei aufeinanderfolgende Teile identifizieren: Im ersten Teil wird das glückliche Leben der Großfamilie in der Roma-Siedlung, der mahala beschrieben, insbesondere die Feierlichkeiten während des Fastenmonats Ramadan. Im zweiten Teil wird alles auf den Kopf gestellt, als die Familie gezwungen wird, ihre muslimischen Namen zu bulgarischen (christlichen) zu ändern.
Aus dem Blickwinkel des Kindes schildert der Ich-Erzähler eine der traumatischsten Episoden des kommunistischen Bulgariens, den Kulminationspunkt sowohl einer jahrzehntelangen Politik der »Auslöschung« des muslimischen Erbes, auch des türkischen, als auch des Verwandlungsprozesses bulgarischer Bürger_innen in ethnische Bulgar_innen. Betroffen waren davon auch alle bulgarisch-muslimischen Rom_nja. Das Buch thematisiert diesen Schock, aber auch die Stärke der Identität, der Anpassung und des Widerstandes, indem die Familien ihre Bräuche zu Hause weiter pflegten und ihre Namen weiterhin verwendeten.