Das Theater TKO Köln / Theater Kokotovic – Osman, unter der künstlerischen Leitung von Nada Kokotovic und Nedjo Osman, experimentiert mit bekannten Stoffen und Themen des realen Lebens.
Die Lebensformen und Probleme der unterschiedlichen Nationalitäten und Sprachgemeinschaften in Europa und speziell in Deutschland werden in multikulturellen Theaterformen visualisiert und in Szene gesetzt. Dementsprechend arbeitet dieses Theater mehrsprachig und genreübergreifend; die Roma-Thematik ist ein weiterer wichtiger Schwerpunkt.
Existenzielle Fragen, die alle betreffen und die vor allem in Krisensituationen unerwartet hervorbrechen, werden in einer von Nada Kokotovic und Nedjo Osman eigens entwickelten Bühnensprache behandelt. Theatralische Mittel aus Schauspiel, Tanz und Performance werden miteinander verbunden und assoziativ mit dem Vielklang der Sprachen, mit digitalen Medien und mit bildender Kunst verknüpft.
Das Theater TKO beschäftigt sich mit aktuellen Problemen unserer Gesellschaft. Stichworte sind Globalisierung, Terrorismus, weltweite bewaffnete Konflikte, Kriege, Turbokapitalismus, Ausländerfeindlichkeit, virtuelle Realitäten, Europa und Hedonismus. Das Theater reagiert auf gesellschaftliche Veränderungen und kann ein Spiegel für die damit verbundenen Hoffnungen und Konflikte sein. Der Wunsch nach einer toleranten Gesellschaft, die nicht vor geografischen Grenzen Halt macht, zeigt sich in der Auswahl der Stücke von hauptsächlich zeitgenössischen Autor_innen sowie in den genreübergreifenden Inszenierungen.
Das Kölner Theater TKO gastierte in Deutschland, Österreich, Kroatien, Serbien, Tschechien und in der Schweiz und rief im Jahr 2008 das erste Europäische Roma-Theater ins Leben.
Das Konzept des Theaters sieht eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit ausgebildeten Roma-Schauspieler_innen aus verschiedenen europäischen Ländern vor.
Es werden Produktionen erarbeitet, die in verschiedenen Sprachen und wechselnder Besetzung in den beteiligten Ländern präsentiert werden. Die Schauspieler_innen wirken quasi als »Kulturbotschafter_innen« und verschaffen den Sinti und Roma in den kooperierenden Ländern eine öffentliche Plattform.
Wo früher die europäischen Sinti und Roma unterschiedlichen nationalen Politiken unterworfen waren und eine mehr oder weniger marginalisierte Bevölkerungsgruppe darstellten, können sie heute, im zusammenwachsenden Europa, mit vereinter Kraft tätig werden. Hierzu will das Europäische Roma-Theater einen aktiven Beitrag leisten.
Das Theater TKO, das Europäische Roma-Theater und der Tko-Rromaart Academy e. V. sind drei Teile desselben Konzepts, welches die Kunst und Kultur der Sinti und Roma bewahren und präsentieren soll.
Der Tko-Rromaart Academy e. V. ist ein eingetragener Verein, der sich für Integration und Inklusion einsetzt. Er wendet sich an junge Leute sowie an erwachsene Rom_nja und Nicht-Rom_nja und arbeitet mit professionellen Theaterleuten und Autor_innen aus allen Bereichen der Kunst und Kultur zusammen.
Der Verein will Menschen dazu bringen, ihre kreativen Potenziale zu entdecken, offen für das Neue und Unbekannte zu sein und sich stärker zu fühlen. Theater ist dazu geeignet, die Phantasie junger Menschen zu wecken und sie im richtigen Moment zu ermutigen.
Das Theater TKO versammelt Berufskünstler_innen der Rom_nja in den Sparten Theater, Tanz, Musik, Sprache, Literatur, mit dem Ziel, die eigenen Traditionen und Rituale zu pflegen, die Geschichte zu bewahren und die Zusammenarbeit zwischen Roma- und Nicht-Roma-Künstler_innen anzustoßen.