Nach dem Text »Zigeuner-Boxer« (2015) von Rike Reiniger
Regie/Dramaturgie: Nada Kokotović
Es spielen: Nedjo Osman, Arno Kempf
Gesprochen wird Deutsch und Romanes
Foto: Klaus Dilger TANZweb.org
Johann Wilhelm Trollmann ist Anfang der 30er Jahre ein Star im Boxring, ein Idol für die Jugend, ein Frauenschwarm, gut aussehend, erfolgreich, populär und anerkannt. Er ist Sinto und sein Romanes-Name ist »Rukeli«. 1933 wird er Deutscher Meister im Halbschwergewicht. Die Nazis entziehen ihm den Titel und ermorden ihn im Konzentrationslager Neuengamme.
2013 jährte sich Rukelis Meisterschaft zum 80. Mal. Das Stück »Rukeli« reflektiert das Schicksal des Boxers. Es handelt vor allem von wahrer Freundschaft. Denn Rassismus boxt sich nicht durch, wenn es um Freundschaft geht, um Menschlichkeit und Gerechtigkeit. Das weiß niemand besser als Rukelis Freund Hans. Einfache, liebevolle Gesten aus seiner Kindheit verankern sich so tief, dass es für ihn keinen »dreckigen Zigeuner« gibt. Hans erzählt die Geschichte einer Freundschaft, die unter den Nazis nicht bestehen darf und doch über Rukelis Tod hinaus existiert.
Dokumentarisches Theater, nach dem Text »Zigeuner-Boxer« (2015) von Rike Reiniger, dem Buch »Leg dich, Zigeuner: Die Geschichte von Johan Trollmann und Tull Harder« (2008) von Roger Repplinger und anderen Quellen, für die Bühne bearbeitet von Nada Kokotović und Nedjo Osman. Das Theaterprojekt steht im Kontext der Integrationsreihe »Wir boxen uns durch! Vorbilder – Champions – Idole« vom Rom e. V. und wurde zweisprachig – auf Romanes und Deutsch – inszeniert.