Bereits vor 1600 finden sich zur Zeit des Feudalismus in Europa und im Nahen Osten Beispiele von Sinti und Roma, die versuchten, mit transnationalen und lokalen Feudalherr_innen zu verhandeln (von den Gypsy lorists des 19. Jahrhunderts wurden sie verspottet). Jenseits des Kerngebiets des Ottomanischen Reichs verschwanden die Führungsstrukturen, die für derartige Verhandlungen notwendig sind, allerdings im Verlauf des 16. Jahrhunderts. Polen einmal ausgenommen, gelang es nicht, den Völkermord und die Versklavung zu verhindern, die die Geburt des Nationalstaates zur Zeit des Übergangs vom Feudalismus zum Kapitalismus begleiteten.
Anfänge und Entwicklung transnationaler Roma-Bewegungen mit dem Ziel der Durchsetzung von Bürgerrechten nach dem Holocaust
Für mehr als 250 Jahre existierten keine transnationalen Roma-Instanzen, die mit Staaten oder Regierungen hätten verhandeln können. Man kann verschiedene Überlebensstrategien ausmachen, etwa den Militärdienst, aber zu keiner dieser Strategien gehörte die Infragestellung des Staates. Der frühe Kapitalismus hatte das vorangegangene supranationale Recht zerstört und schließlich sein eigenes aufgebaut.1 Bis 1945 sollte die Politik der Sinti und Roma auf der Akzeptanz der eigenen Marginalisierung und auf der Unterwerfung unter das Modell des Nationalstaats beruhen. Schließlich sorgte das Nationalstaatsmodell mit seinem Gewaltmonopol dafür, dass privat ausgeübte Gewalt, wie sie im Feudalismus üblich war, unterdrückt wurde (auch wenn parallel andere Hierarchien und Ausbeutungssysteme institutionalisiert wurden). Wie allen anderen Bewohner_innen garantierte der Staat auch Sinti und Roma einen grundlegenden Schutz des Lebens.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts aber begann diese Strategie zu versagen. Der industrielle Kapitalismus und die Ideologien der Rassenhygiene führten dazu, dass der Umgang der Nationalstaaten mit Minderheiten immer unterdrückerischer wurde. In dieser Zeit finden sich kleine lokale Roma-Organisationen, die von New York bis Sofia versuchten, mit den Autoritäten zu verhandeln, um Sinti und Roma vor den vom industriellen Kapitalismus ausgelösten Verwerfungen der Urbanisierung zu schützen. Auch wenn einige von ihnen internationale Reichweite erlangten, so waren sie letztlich doch alle auf einzelne Staaten ausgerichtet. Obwohl sich die persönlichen Netzwerke von Sinti und Roma im 19. Jahrhundert infolge der Migration vergrößert hatten, blieb die politische Strategie dieselbe: der Staatsmacht, die allerorten Sinti und Roma und andere städtische Minderheiten regulieren, assimilieren oder vernichten wollte, eher auszuweichen als sich ihr entgegenzustellen. Die nationalsozialistische Herrschaft und der Holocaust bedrohten die Existenz von Sinti und Roma schließlich in nie gekanntem Maße. Das Versagen der bis dato angewandten Entzugsstrategie wurde nun mehr als deutlich.
Mit der Niederlage der Nationalsozialist_innen verloren auch Kolonialismus und Rassismus ihre Legitimation. Zeitgleich bekamen die miteinander in Beziehung stehenden Bewegungen von Antirassismus (in den Vereinigten Staaten) und Antikolonialismus Aufwind. Sinti und Roma fanden hier unterschiedliche Strategiemodelle vor. Die Gründung des Staates Israel wurde von den Europäer_innen zunächst nicht als traditionelle Nationalbewegung wahrgenommen, sondern als legitime antikoloniale Bewegung, die in den 1950er Jahren auch eine Reihe von Roma-Intellektuelle wie Matéo Maximoff, Ronald Lee und Vajda Voevod inspirierte.
Wer aber waren diese Roma-Intellektuellen, die nach 1945 begannen, von einer anderen Zukunft für Sinti und Roma zu träumen? Ein wichtiges Netzwerk war die »Romani Nomenklatura« in der Sowjetunion, zu der gebildete Sinti und Roma aus der Zivil- und Militärverwaltung gehörten.2 Auch wenn sich deren Einfluss größtenteils aufs Private beschränkte, so verfügten sie mit dem Teatr Romen doch über eine gewisse öffentliche Sichtbarkeit.3 Die »Romani Nomenklatura« vertrat denselben, häufig durch Reisen im Rahmen des Militärdienstes unterstützten Internationalismus wie die damalige sowjetische Elite. Dieser Internationalismus hatte großen Einfluss auf andere Sinti und Roma aus den Ländern, die nach 1948 im Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) organisiert waren. Einige von ihnen, beispielsweise der bulgarische Rom Demeter Golemanov, besuchten nun Moskau oder die baltischen Republiken. Die »Romani Nomenklatura« musste sich mit den kommunistischen Behörden arrangieren; dennoch stellt sie neben dem einflussreichen, 1947 in Mazedonien gegründeten Kulturverein Romano Phralipe, zu dem unter anderem Abdi Faik gehörte, die Keimzelle für die mittel- und osteuropäischen Roma-Intellektuellen von heute dar.
Im Westen bildeten sich in Paris Künstlerkreise aus Roma-Schriftsteller_innen und -Musiker_innen. Matéo Maximoff, der während des Vichy-Regimes in einem Konzentrationslager interniert war, beschrieb 1946 als erster Roma-Schriftsteller den Völkermord durch die Nationalsozialist_innen und machte ihn damit öffentlich.4 Er war Teil des Kreises, der 1951 die Zeitschrift Études Tsiganes gründete. Er hatte sich mit seiner Kalderascha-Familie (seine Mutter war Manouche) zerstritten und wurde von Stevo und Loulou, Baré der Demeter vitsa protegiert, die 1960 in Saint-Denis, einem Vorort von Paris, die erste Kalderascha-Gemeinde der pfingstkirchlichen Licht-und-Leben-Bewegung gründeten.
Über die Grenzen unterschiedlicher Gemeinden hinweg etablierten sie allmählich Kontakte mit einigen Manouche-Musiker_innen, darunter etwa der Geiger Charles Reinhardt. Zu diesem Kreis gehörte auch der Sänger und Zirkusartist Yul Brynner, der in Teilen russische Wurzeln hatte und in den 1930er Jahren nach Paris gekommen war. Brynner war während dem Krieg in die USA gegangen, wo er Karriere als Filmschauspieler machte. Er sendete von dort aus für die französische Résistance und blieb stets in Kontakt mit seinen Roma-Freund_innen in Paris. Brynner unterstützte die internationale Roma-Bewegung politisch und finanziell bis zum Ende seines Lebens. Ein anderer häufiger Gast in Paris war der jugoslawische Rom und Balalaika-Virtuose Jarko Jovanovic, der 1949 erstmals das traditionelle Lied »Djelem, djelem« für den jugoslawischen Rundfunk adaptierte, sodass es die Erfahrungen in den Konzentrationslagern einschloss. 1971 sollte dieses Lied auf dem World Romani Congress zur Hymne der Sinti und Roma gewählt werden. Auch der erste Roma-Doktorand der Linguistik, der aus Lettland geflohene Jan Kochanowski, wohnte in Paris.
In diese talentierte und vielseitige Gruppe platzte 1958 ein Möchtegern-Schriftsteller und -Maler, der rumänische (oder eventuell auch moldawische) Rom Ionel Rotaru. Im Jahr 1959 inszenierte er seine eigene Krönung zum König der Ursari-Tsiganes und nahm den Namen Vajda Voevod III. an. Die Zeremonie selbst war durch und durch Inszenierung. Paul Almásy dokumentierte sie in eindringlichen Fotos, die an die Presse weitergegeben wurden.5 In einer Art Hollywood-Zeremonie – inklusive Blutsaustausch an den Handgelenken – übertrug der vorherige Voevod Rotaru den Titel. Verstanden werden kann das Ganze als ironischer Kommentar auf den Staatsstreich von Charles de Gaulle, mit dem dieser nur wenige Monate zuvor die Fünfte Französische Republik gegründet hatte. Auch bei Rotarus Zeremonie stand die Erklärung der Menschenrechte im Vordergrund. Die Theatralik dieser Veranstaltung erregte in der Tat die Aufmerksamkeit der Pariser Roma-Intellektuellen, die sich damals subversiv »die echte Boheme« nannten. Anders als die Kwiek-Monarchie in Polen konnte Rotaru sich damit nicht nur auf ein direktes »Wahlvolk« bestehend aus Roma-Immigrant_innen aus Jugoslawen und Rumänien berufen (er half diesen Immigrant_innen zunächst bei Einwanderungsangelegenheiten und später zunehmend bei individuellen Reparationsansprüchen gegen Westdeutschland), sondern wurde auch von jenen Roma-Intellektuellen unterstützt, die seiner Sache wohlgesonnen waren. Vor allem handelte es sich hier um zwei Halbbrüder, die sowohl französische wie Rudari-Roma-Wurzeln hatten, Jacques und Louis Dauvergne. Als Politiker nannten sie sich Vanko und Léulea Rouda. Vanko Rouda war Rechtsanwaltsfachangestellter, und seine Kanzlei erlaubte es ihm, Fälle von Sinti und Roma in signifikantem Maße pro bono anzunehmen. Gemeinsam gründeten sie zwei Organisationen, die Organisation Nationale Gitane (ONG) und die Communauté Mondiale Gitane (CMG). Bei der CMG handelt es sich wahrscheinlich um die erste wirklich internationale Roma-Organisation. 1961 gründeten Vanko und Léulea Rouda zudem eine Zeitschrift namens La Voix Mondiale Tzigane6 (siehe Die Geburt der französischen Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma, 2ter P.), die bis 1968 erschien.
Auch wenn schon früher Organisationen mit internationalen Namen existierten, so war es doch das erste Mal, dass die Mitglieder aus mehr als einem Land kamen. Vajda Voevod reiste unermüdlich durch Europa, um neue Mitstreiter_innen zu rekrutieren. 1964 fuhr er beispielweise nach London und weiter zum Irish Traveller Struggle nach Dublin, der von Joe Donohue und Grattan Puxon angeführt wurde. Er rekrutierte beide für die CMG.7 Mit der CMG übte Vadja Voevod Druck auf die deutsche Regierung aus, um sie zur Zahlung von Reparationen zu bewegen. Er trug Namen und Geschichten von Überlebenden der Konzentrationslager aus mehreren Ländern zusammen und ermutigte Puxon und Donald Kenrick zu Nachforschungen, die er dann zur Unterstützung seiner Forderung nach Holocaust-Reparationen heranziehen konnte. Am 26. Februar 1965, kurz vor einem Besuch des deutschen Bundeskanzlers Ludwig Erhard, löste die französische Regierung die CMG jedoch auf, angeblich, weil sie Bestimmungen über die Mitgliedschaft von Ausländer_innen nicht eingehalten hatte.8 Vajda Voevod, der keinen französischen Pass besaß, machte anschließend einen großen Bogen um Frankreich. Aus verschiedenen Ländern verschickte er zunehmend surreale Pressemitteilungen siehe Die Geburt der französischen Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma, 3ter P.).9
Der Hauptgrund für die Streitigkeiten zwischen Vajda Voevod und den anderen Mitgliedern der CMG war eine Flut von Anschuldigungen von Sinti und Roma, in deren Namen er individuelle Reparationsansprüche gegen die deutsche Regierung angemeldet hatte und für die er eine zu hohe Kommission verlangt hatte. Während Voevods Abwesenheit aus Frankreich erlangten Vanko und Léulea Rouda die volle Kontrolle über La Voix Mondiale Tzigane und gründeten ohne Voevod eine neue Organisation, das Comité International Tzigane (CIT), das nur wenige Jahre später seinen Namen in Comité International Rom änderte (CIR). Dieser Organisation gehörten alle ehemaligen prominenten Unterstützer_innen der CMG an, dazu kam ein Ausschuss mit Mitgliedern aus zehn europäischen Ländern sowie Ronald Lee für Nordamerika und Miriam Novitch vom Holocaust Museum in Israel.10 Das Comité begann, Verbindungen zu Roma-Kulturorganisationen in Osteuropa aufzubauen. Immer wieder wurde die Versöhnung mit Vajda Voevod gesucht. Im Mai 1971, nach dem ersten World Romani Congress, nahm der gemeinsame Generalsekretär Grattan Puxon (unterstützt von Jim Penfold, Tom Lee und Thomas Acton) an einem diwano in Paris teil, um einen Kompromiss in den Reparationsfragen zu verhandeln. Die Versuche scheiterten jedoch, und Ionel Rotaru zog sich mehr und mehr in einen absurden Situationismus zurück.
Obwohl das CIT tatsächlich international besetzt war, standen die Bedürfnisse der Sinti und Roma in Frankreich für die Pariser Führung nach wie vor an vorderster Stelle. Die im Ausland angeworbenen Mitglieder fragten sich dagegen, welchen Nutzen sie aus einer derartigen internationalen Organisation für ihre jeweilige Situation vor Ort ziehen könnten, und forcierten die Idee eines internationalen Kongresses. Grattan Puxon überzeugte den 1966 gegründeten UK Gypsy Council (GC) davon, dass die Ausrichtung eines Kongresses Eindruck auf die Londoner Regierung machen würde. Auch Vanko Rouda plante etwas Großes, das vom Europarat anerkannt werden und im Palais de l’UNESCO stattfinden sollte. In endlosen Verhandlungen versuchte er, seinen Plan umzusetzen. Schließlich aber riss Grattan Puxon in einer Art Staatsstreich die Führung an sich. Er organisierte ein riesiges, für den Ostermontag geplantes Kulturfestival in Hampstead Heath11, zu dem er die Mitglieder des Pariser Comié und die anderen, der CIR angeschlossenen Organisationen einlud. Er schlug vor, in der Chelsfield School, zu deren Chef das GC-Mitglied Brian Raywid ernannt worden war, ein Vorbereitungstreffen abzuhalten. Vanko Rouda, der noch vom Palais de l’UNESCO träumte, willigte ein und machte sich an die notwendigen Reisevorbereitungen. Dann, ein paar Wochen vor der Veranstaltung, verkündete Grattan kühl, dass die Resonanz so groß war, wie sie es sich immer erträumt hatten. Es hätten sich derart viele Teilnehmer_innen angekündigt, dass man nicht umhinkam, diese Veranstaltung zum ersten World Romani Congress zu erklären. Völlig überrumpelt hatte das Komitee des CIT keine andere Wahl, als das Beste aus diesem fait accompli zu machen und das Ergebnis von Grattans PR-Talent anzunehmen (besonders, was das zum Kongress gehörige Open-Air-Musikfestival in Hampstead Heath anging). Und so wurde aus einer eher kleinen Versammlung bislang wenig bekannter Aktivist_innen ein Ereignis von geschichtlicher Bedeutung.
Dass es dazu kam, hat aber nur damit zu tun, dass diese Aktivist_innen tatsächlich Geschichte schrieben. Vier der Delegierten waren Frauen, allein das war eine gewaltige kulturelle Neuerung. Der Kongress hinterließ eine deutliche Spur in der Öffentlichkeit.12 Die ungläubigen Medien mussten letztlich doch eingestehen, dass das bislang Unmögliche plötzlich möglich wurde. Alle Veranstaltungen fanden auf Romanes statt oder wurden von Matéo Maximoff ins Romanes übersetzt. Der Kongress wurde in mehreren Ländern sowohl der kapitalistischen wie der kommunistischen Welt von hochrangigen Regierungsvertreter_innen wahrgenommen. Es gelang, die Unterstützung von akademischen Organisationen und Sozialarbeitsverbänden zu gewinnen, ohne diese aber in die Kongressorganisation zu involvieren. Thomas Acton kam die Aufgabe zu, vor der offiziellen Eröffnung des Kongresses eine akademische Konferenz in Oxford zu organisieren, um die Gypsyl orists und die Vertreter_innen der Études Tsiganes von den Diskussionen in Chelsfield fernzuhalten (und das, obwohl Matéo Maximoff, Jan Kochanowski und Ian Hancock auf dieser Konferenz sprachen).13
Es war eine klare Botschaft: Hier sind Sinti und Roma die Verantwortlichen – und kein Anhängsel von Wohltäter_innen aus der Welt der Nicht-Rom_nja.
Da mit Weer Rajendra Rishi ein Beamter der Londoner Indian High Commission teilnahm, konnte der Kongress unter der Schirmherrschaft der indischen Regierung stattfinden. Die indische Unterstützung von Roma-Kulturorganisationen in Osteuropa half enorm dabei, sich zu organisieren und internationale Kontakte zu knüpfen (Indien figurierte im kommunistischen Konzept der nationalen Minoritäten als Mutterland der Sinti und Roma). Die Aktivist_innen legten sich auf eine Flagge fest, auf eine Hymne und auf einen Roma-Nationalfeiertag (8. April), die alle bis heute Bestand haben.
Sie verabschiedeten ein Zehn-Punkte-Programm, das von Juan de Dios Ramirez Heredia (siehe Eine Geschichte der organisierten Roma-Bewegung in Spanien), (ein späteres Mitglied des spanischen und des Europäischen Parlaments) eingebracht worden war, und einigten sich auf ein System aus Kommissionen, denen es gelang, über mehrere Jahre zu Sitzungen zusammenzukommen14, allerdings erst, nachdem Sponsor_innen aufgetrieben worden waren. Denn weiterhin verfügte die WRC-CIR weder über eigene Mittel noch über Angestellte.
Es war geplant, die nächsten Kongresse 1973 im Palais de l’UNESCO in Paris und 1975 in Jugoslawien abzuhalten. Grattan Puxon trat aus dem Gypsy Council aus und zog nach Skopje, um von dort am Aufbau einer internationalen Verwaltung zu arbeiten. Die vereinbarten Statuten wurden jedoch nicht verfasst, ebenso erwies sich das Palais de l’UNESCO als eine Wunschvorstellung. Und in Jugoslawien stoppte eine nationale politische Krise die dortigen Pläne. Die zunehmende Ungeduld mit Vanko und Léulea Rouda, die bei der Organisation eines weiteren Kongresses versagten, mündete schließlich im Ruf nach anderweitigen, nicht mehr vom inneren Kreis initiierten Aktionen. Anton Facuna aus Bratislava, der Organisator der slowakischen Romani Union, legte dem Comité einen auf Romanes verfassten Entwurf einer Satzung für eine Organisation namens RIKSO (Romáñi Internacionálno-sociaálno-kultúrno organizaciá)15 mit dem Slogan »Andro amáro jekhetániben hi amáro zór!« [Sic] vor. Aller Wahrscheinlichkeit wurde dieser Name zum ersten Mal von abtrünnigen CIR-Mitgliedern verwendet, die sich während der Vorbereitungen zum zweiten englischen Kongress als The International Romani Union bezeichneten.
Die meisten Mitglieder der CIR unterstützten den Entwurf dieser Statuten als Grundlage für einen zweiten Kongress. Matéo Maximoff hatte begonnen, mit einem Schweizer Radiojournalisten zusammenzuarbeiten, der sich darüber entsetzt hatte, dass Schweizer Grenzbeamt_innen das von ihm beauftragte Schnuckenack-Reinhardt-Quintett an der Grenze abgewiesen hatten, da es sich bei den Musikern um »Zigeuner« handelte. Gemeinsam überzeugten die beiden den Ökumenischen Rat der Kirchen, den zweiten World Romani Congress zu unterstützen, sodass er letztlich im John Knox Centre in Genf abgehalten wurde.
Aus dem sehr ausführlichen, auf Englisch und Romanes erschienenen Bericht in der Zeitschrift ROMA geht hervor, dass an diesem Kongress rund 120 Delegierte und Beobachter_innen aus 26 Ländern teilnahmen.16 Der Kongress nahm unter anderem einen umfassenden Bericht über die Rechtsstellung der Sinti und Roma in Westeuropa an und sandte ihn an die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft und den Europarat.17 Es herrschte – und herrscht zu einem Stück weit noch heute – Verwirrung über die Satzung. Facunas Vorschläge wurden nicht übernommen, da nur wenige der Delegierten sie vorgelegt bekommen hatten.18 Es wurde eine Kommission zur Überarbeitung einer verkürzten Übersetzung eingesetzt. Als diese Version schließlich an die Vereinten Nationen geschickt wurde, behauptete diese Kommission, sie sei das internationale Komitee, das sowohl den ersten als auch den zweiten World Romani Congress organisiert haben wollte. Die Vereinten Nationen haben die Registrierung 1979 formal akzeptiert.
Ganz entgegen dieser Behauptung existierte die CIR in Paris nach wie vor. Noch immer wurde sie von Vanko und Léulea Rouda geführt, die in Genf jedoch nicht in ihren Ämtern bestätigt worden waren. Die beiden bestritten sowohl die Legitimität der IRU als auch des zweiten World Romani Congress. Als der CIR sich 1981 auf dem dritten World Romani Congress in Göttingen mit der IRU versöhnte, bezeichneten sie diese Ausgabe trotzig als zweiten World Romani Congress. Keiner der französischen Delegierten wurde 1981 jedoch ins Präsidium der IRU gewählt.19
Die 1978 den Vereinten Nationen vorgelegte Satzung war auch in anderer Hinsicht problematisch. Das System, dessen Ausdruck diese Satzung war und das in der Praxis auch so angewandt wurde, beruhte auf einer Betonung der Einheit um jeden Preis. Es war somit Produkt eines demokratischen Zentralismus, der im gesamten COMECON gebräuchlich war. Ob man will oder nicht – es gab keinen anderen Weg: Man benötigte eine derartige Verfassung, wollte man Mitgliederorganisationen aus den kommunistischen Ländern aufnehmen, Mitglieder also aus einem System, das zum damaligen Zeitpunkt noch weitere 12 Jahre Bestand haben sollte. Die Vereinten Nationen akzeptierten dies damals. Denn es war klar, dass alle NGOs, die aus dem Ostblock kamen, ebensolche Satzungen haben mussten. Zu jener Zeit war das einfach normal. In den Jahren 1971 bis 1977 war es schlicht unmöglich, eine schriftliche Satzung zu entwerfen, die die gewieften Anarchist_innen aus den westlichen Roma-Organisationen und die zarten kulturellen Blüten, die im Staatssozialismus sprießen konnten, gleichermaßen zu ihrem Recht kommen ließen. Die von Grattan Puxon als Sekretär ausgehandelten informellen Übereinkünfte, die die in den 1970er Jahren geschaffenen mündlichen Vereinbarungen widerspiegeln, ermöglichten es der IRU im Verbund mit gewissen Kompromissen in der Führungsriege, den Kongress von 1979 und den von Romani Rose in Deutschland veranstalteten Kongress von 1981 zu organisieren. Dieser Kongress von 1981 ist der letzte World Romani Congress, an dem alle großen Fraktionen vertreten waren. Rose wurde zum Vizepräsident ernannt, Sait Balič zum Präsident und Rajko Durič zum Sekretär.20
Kurz darauf verabschiedete sich mit Grattan Paxon eine vermittelnde Stimme zurück (er zog aus persönlichen Gründen in die USA). Für Romani Rose war es nun politisch ein Ding der Unmöglichkeit, den Dialog mit den Osteuropäer_innen aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die über lange Jahre gewachsene Beziehung seiner Organisation mit dem westdeutschen Staat weiter zu pflegen. Seit 1981 hat er keinen World Romani Congress mehr besucht. Sein großer Gegenspieler in Deutschland, Rudko Kawczynski (er hatte die migrantischen Sinti und Roma aus Osteuropa organisiert), nahm zwar am vierten World Romani Congress teil, war aber ebenso wenig wie Romani Rose dazu bereit, innerhalb eines Systems zu arbeiten, das ehemalige kommunistische Bürokrat_innen etabliert hatten. Seitdem fehlt der IRU eine nennenswerte Partnerorganisation in Deutschland.
Nichtsdestotrotz waren die IRU-Vertreter_innen auch in den 1980er Jahren aktiv, vor allem dank der Unterstützung der Akademiker Nicolae Gheorghe, Ian Hancock und Marcel Courthiade. Die Organisation fungierte weiterhin als wichtigste beratende Instanz internationaler politischer Gremien und wurde 1986 bei der UNICEF als NGO registriert.22 Es sollte jedoch bis 1990 dauern, bis der vierte Kongress im polnischen Serock abgehalten wurde.23 Auch dieser Kongress kam nur aufgrund von finanzieller Unterstützung zustande, in diesem Fall durch Stiftungen aus dem Umfeld des Linguisten Marcel Courthiade. Dieser vierte World Romani Congress brachte wichtige sprachliche und linguistische Anliegen auf den Weg. Für die Delegierten aus den ehemaligen kommunistischen Ländern bot er die Chance, erstmals an einem derartigen internationalen Treffen teilzunehmen. Es gelang dem Kongress jedoch nicht, die effektivsten und am besten ausgestatteten Roma-Aktivist_innen auf seine Seite zu ziehen. Weder Rudko Kawczynski noch Ágnes Daróczi gaben dem Druck, ein Amt zu übernehmen, nach. Ein weiterer großer internationaler Kongress zur Stellung spanischer Roma-Organisationen, der 1994 vom IRU-Mitglied Juan de Dios Ramírez unter Beteiligung vieler IRU-Mitglieder organisiert und durchgeführt wurde, vermied es, sich als IRU-Veranstaltung zu identifizieren.24
1993 wurde die IRU bei der UN in den Konsultativstatus der Kategorie II aufgenommen. Als Präsident stellte sich Rajko Durič jedoch bald als unberechenbar heraus. Willkürlich ersetzte er Ian Hancock als UN-Vertreter durch einen radikalen italienischen Nicht-Roma-Politiker, Paulo Petrosanti. Nachdem Durič die Anerkennung der Vereinten Nationen verloren hatte, legte er die Präsidentschaft der IRU nieder. Sein Sekretär, Dr. Emil Ščuka, organisierte anschließend mit dem Vizepräsidenten Victor Famulsen den fünften Kongress, der im Juli 2000 in Prag stattfand.25
Währenddessen baute Romani Rose in Deutschland die vielleicht mächtigste aller nationalen Vertretungsorganisationen auf. Und Rudko Kawczynski etablierte die europäische Allianz der Roma-Volksbewegungen und der »Gypsy und Traveller«-Organisationen. Als europäischer Verhandlungspartner war diese Allianz erfolgreicher als alle anderen, zunächst im Roma National Congress, dann in der Ständigen Konferenz der Roma-Organisationen als Rivale der IRU des fünften World Romani Congress und dann von 2004 bis 2015 im European Roma and Traveller Forum (ERTF). Die Allianz war zur Zusammenarbeit mit der IRU bereits – solange sie keine Führungsrolle beanspruchte und nur als eine weitere Organisation neben evangelikalen Verbänden und Jugendorganisationen auftrat. Dank der Anwesenheit von Frauen wie Soraya Post (die später als dritte Roma-Frau Mitglied des Europaparlaments wurde), Ágnes Daróczi und Miranda Vuolasranta (siehe Die Grundbausteine der Roma-Frauenbewegung in Europa) in der Führungsriege des ERTF wurde die Rolle der wachsenden Roma-Frauenbewegung immer deutlicher. In der IRU fehlte damals Vergleichbares. Die Internetpräsenz des ERTF entwickelte sich zum professionellsten Gesicht der internationalen Roma-Bewegung.25
Dass Roma-Intellektuelle wie Nicolae Gheorghe und Andrzej Mirga wichtige Funktionen in internationalen Organisationen übernahmen, etwa im Büro für demokratische Institutionen und Menschenrechte der Organisation für Zusammenarbeit und Sicherheit (OSZE-ODIHR), tat ein Übriges dafür, dass das ERTF für einen gewissen Zeitraum einen besonderen Status als Verhandlungspartner der europäischen Institutionen genoss. Im Lauf der Zeit aber wurde es schwerer und schwerer, ein breites und radikales Bündnis aufrechtzuerhalten und gleichzeitig den Anforderungen europäischer Institutionen zu genügen.26 Rudko Kawczynski trat zurück, und im Jahr 2015 verlor das ERTF seine europäischen Mittel. Es existiert als Interessenverband weiter.
Dennoch wurde der fünfte World Romani Congress zu einem der größten Kongresse. Er wurde wie schon der erste Kongress von einer akademischen Konferenz und einem Kulturfestival namens Khamorro begleitet, das zu einem festen jährlichen Termin werden sollte. Emil Ščuka wurde dafür von der tschechischen Regierung ähnliche Anerkennung zuteil, wie Romani Rose für den dritten Kongress von der deutschen. Beim fünften Kongress sah man aber auch erbittert umkämpfte Abstimmungen, und man kann in den verschiedenen Blöcken, die sich in diesen Abstimmungen bildeten, den Ursprung jener drei Gremien ausmachen, die seit 2016 den Namen IRU für sich beanspruchen. Auf dem Kongress spiegelte sich auch die Selbstfindung der Post-COMECON-Länder als Nationalstaaten wider – bezeichneten Sinti und Roma sich hier doch als »eine Nation ohne Staat«.27 Diese »Nation« wurde jedoch nicht näher definiert, sodass sich ein Intellektueller wie Nicolae Gheorghe28, der die Ideologie des Nationalismus schon lange hinter sich gelassen hatte, weiterhin Teil der IRU sein konnte. Gheorghe arbeitete daran, den Traum von einer Führungsschicht der Sinti und Roma, wie er sie gemeinsam mit Andrzej Mirga in einer Broschüre skizziert hatte, Wirklichkeit werden zu lassen.29
Zu einer neuen Vision gehört eine neue Satzung. Es stellte sich jedoch bald heraus, dass diese neue Satzung ebenso schwer umsetzbar war wie die von 1978. Probleme bereitete nicht zuletzt die mangelnde Übereinstimmung der Romanes-Texte und der englischen Texte zur Satzung. Verbesserungen und Änderungen wurden so erschwert. Die Satzung selbst las sich wie die Karikatur einer Weltregierung, ausgearbeitet bis zur Gewaltenteilung zwischen Exekutive (das Präsidium), Judikative (die Kris) und Legislative (das Parlament). Für die Amtsträger_innen war jede Menge großspuriger Titel vorgesehen. Mit dem Elan der wiederbelebten IRU war es aber schnell vorbei, als Emil Ščuka vor dem sechsten Kongress einen Herzinfarkt erlitt. SKOKRA, die 2002 gegründete panamerikanische Vereinigung der Roma-NGOs, zu der unter anderem Jorge Bernal, Ronald Lee und Ian Hancock gehörten und die sich in ständigem Austausch mit Europa befand, vermied es, sich auf eine bestimmte europäische Organisation festzulegen.30 Schließlich sprang der angesehene italienische Roma-Musiker Santino Spinelli in die Bresche und machte es mit seinem Engagement möglich, den sechsten World Romani Congress 2004 doch noch abzuhalten – und zwar in seinem Studio. Auf diesem Kongress wurde Stanislaw Stankiewicz zum Präsidenten gewählt, auf dem siebten World Romani Congress in Zagreb im Jahr 2008 wurde er in dieser Position bestätigt. 2004 war Zoran Dimov zum Sekretär gewählt worden, im Jahr 2008 erfüllte Bajram Haliti diese Funktion.
Aufgrund des Mangels an Ressourcen und der offensichtlichen Dominanz des ERTF in der praktischen europäischen Politik war es weiterhin eine undankbare Aufgabe, der IRU vorzustehen. 2012 veranstaltete Bajram Haliti gemeinsam mit Jovan Damjanovič einen Gründungskongress für eine neue World Roma Organisation (WRO) in Belgrad.31 Trotz einiger Verbindungen zu rechtsextremen Politiker_innen sowohl in Serbien als auch in Indien gelang es der WRO, die im Februar 2016 in Neu-Delhi gemeinsam mit der indischen Regierung das International Roma Conference and Cultural Festival ausrichtete, sich der Unterstützung einiger langjähriger IRU-Mitglieder zu versichern.32
Die IRU brach indes immer weiter auseinander. Im Jahr 2013 sponserte Florin Cioabă, ein Pastor der Pfingstkirche, der behauptete, den Titel eines Königs von seinem Vater Ion Cioabă geerbt zu haben, einen Kongress in seiner Heimatstadt Sibiu, Rumänien. Dort ließ er sich zum Präsidenten wählen. Nach Cioabăs Tod erklärte sich dessen Bruder Dorin Cioabă selbst zum neuen Präsidenten. Viele langjährige IRU-Mitglieder waren empört. Sie versuchten, so viele Amtsträger_innen des achten Kongresses wie möglich zusammenzubringen und veranstalteten 2015 den neunten Kongress der IRU in Riga, Lettland. Dort wurde Normands Rudevics zum Präsidenten gewählt. Auf diesem Kongress wurden zudem Vorschläge zur Demokratisierung der Organisation diskutiert, die über den Einsatz elektronischer Massenwahlverfahren erreicht werden sollte. Doch diese von Peter Antic vorgeschlagenen und von der Bewegung 8. April (gegründet vom Veteran Grattan Puxon, der auch für den ersten Kongress 1971 verantwortlich gewesen war) unterstützten Pläne wurden letztlich abgelehnt.
Andere IRU-Mitglieder forderten Dorin Cioabă auf, einen neunten Kongress in Sibiu abzuhalten. Bei diesem Treffen versprach er, alle Fragen zu gegebener Zeit zu beantworten. Zoran Dimov wurde zum Sekretär gewählt, um ein Treffen des IRU-Parlaments zu organisieren, das über die Zukunft von Cioabăs Präsidentschaft entscheiden sollte (Cioabă selbst war bei diesem Treffen in Skopje jedoch gar nicht anwesend). Zudem wurde beschlossen, im März 2016 einen zehnten World Romani Congress in Skopje abzuhalten.
Dieser Kongress wählte Zoran Dimov zum Präsidenten. Viel Zuspruch erhielt die Entscheidung, bei der IRU doch noch ein elektronisches Massenwahlverfahren einzuführen.
Nach wie vor aber führen Rudevics in Riga und Cioabă in Sibiu Organisationen, die beide ebenfalls für sich beanspruchen, die legitime IRU zu sein. Zusammen mit der WRO existieren nun vier verschiedene Organisationen, die Sinti und Roma weltweit repräsentieren wollen; SKOKRA (siehe Die Entwicklung der Roma-Bürgerrechtsbewegungen in Argentinien und Lateinamerika) und ERTF beanspruchen zudem ein panamerikanisches respektive ein gesamteuropäisches Mandat. Frustriert von dieser Uneinigkeit, die paradoxerweise wenig zur Förderung der Vielfalt beigetragen hat, haben sich viele Roma-Intellektuelle und Eurokrat_innen stattdessen entschieden, ihre Aktivitäten auf das 2017 neu gegründete European Romani Institute for Arts and Culture zu konzentrieren.
Leicht übersieht man angesichts der Uneinigkeit die beträchtlichen Fortschritte, die erzielt wurden. Da den internationalen Organisationen, wie im Übrigen allen Roma-NGOs, innerhalb der Community die entsprechende Anerkennung und Macht fehlt, müssen sie gegenüber den Nicht-Roma-Behörden stets zwischen Annäherung und Opposition vermitteln. Die Idee einer internationalen Roma-Organisation wirkte bis 1971 wie ein Traum ohne Aussicht auf Realisierung. Inzwischen ist es nicht mehr vorstellbar, dass transnationale Gremien Sinti und Roma nicht konsultieren. Wenn sich internationale Behörden über Uneinigkeit und Ineffizienz auf Seiten von Sinti und Roma mokieren, so spiegelt das längst einfach nur eine Normalität wider, mit der man auch in anderen, Nicht-Roma-geführten Organisationen zu tun hat. Die beste Antwort auf eine derartige Beschwerde stammt vom ältesten Delegierten Rumäniens auf dem vierten World Romani Congress: Der scheidende Präsident Sait Balič hatte, frustriert von den langwierigen Auseinandersetzungen innerhalb der 30- bis 40-köpfigen rumänischen Delegation, die Sitzung für eine halbstündige Kaffeepause unterbrochen und die rumänischen Rom_nja in einen separaten Raum geschickt. Dort sollten sie sich entschieden, wie sie ihre Stimme abgeben wollten. Laute Diskussionen hallten aus dem Raum, und als die Delegation schließlich in die Haupthalle zurückkehrte, sprach das älteste Mitglied, ein über 80 Jahre alter Pastor der Pfingstkirche, im Namen aller: »Viele Jahre lang wurde uns im Kommunismus befohlen, dasselbe zu sagen. Dann hatten wir unsere Revolution. Und seitdem wird uns niemand mehr vorschreiben, dass wir mit nur einer Stimme zu sprechen hätten!« Mit Komplexität und Diversität wird man es in der internationalen Roma-Politik mit großer Wahrscheinlichkeit wohl noch eine Weile zu tun haben.
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